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so schnell er kann, über die große Diele nach der Stube der Wöchnerin; dadurch wird das Kind tüchtig flink werden.

Gleich nach der Taufe dürfen die Gevattern ihre Nothdurft nicht verrichten, sonst wird das Kind unrein liegen.

Die Mutter darf bis zu ihrem Kirchgange nicht spinnen; denn da sie dabei die Finger mit ihrem Speichel nässen müßte, so würde dies zur Folge haben, daß das Kind aus dem Munde geifert.

In dem Hause, in welchem ein Kind geboren ist, darf ein ganzes Jahr lang kein junger Hund und keine junge Katze aufgezogen werden; denn es kann nur Eins gedeihen, entweder das Kind oder das Vieh. Kälber, Ferkel und Lämmer schaden aber nicht.

Acten des Altmärkischen Vereins für Geschichte und Industrie.
Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen der Altmark. Nicolai, Berlin 1839, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Temme_Die_Volkssagen_der_Altmark_088.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)