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72. Weil aber Gott, der ein verzehrend Feuer ist, keine Gemeinschafft mit einem Sünder haben kan, ohne den Mittler: so must du diesen im wahren Glauben anehmemund ihm dein Hertz zur Wohnung einräumen.

73. Wo aber der Mittler, JEsus Christus wohnet, da wohnet auch sein Geist, der die Seele immermehr zum Bilde GOttes erneuert.

74. Diesen heiligen Geist laß in deinem Hertzen frey und ungehindert würcken, so wird er deinen Verstand erleuchten, deinen Willen zu GOtt lencken, und dein Gewissen mit Friede und Freude erfüllen.

75. In dieser Ordnung must du auch selbst die Kräffte deines Gemüths immermehr zu verbessern suchen.

76. Brauche deinen Verstand und dein Gedächtnis etwas nützliches mit demselben zu fassen und zu behalten.

77. Zuvörderst sammle dir einen Schatz der Erkenntniß aus dem Worte GOttes, das dir den Weg zur Vereinigung mit Gott zeiget; nächst dem aber bemühe dich auch andere nützliche Wissenschafften zu lernen.

78. Gewöhne deinen Willen, allezeit das wahrhafftig Gute zu erwählen, und das Böse zu verwerffen.

79. Bringe deine Einbildungs-Krafft in gute Ordnung. Bilde dir die Lust der Welt nicht lieblicher, und das wahre Christenthum nicht schwerer ein, als sich beydes in der That befindet.

80. Lerne bey Zeiten deine Affecten und Gemüths-Neigungen zähmen, damit sie dich nicht zum Sclaven machen.

81. Verunruhige dein Gemüth nicht, weder durch das Verlangen nach irrdischen Dingen, noch durch eitele Hoffnung, noch durch unnütze Furcht, weder durch weltliche Traurigkeit, noch durch üppige Freude.

82. Zorn, Neid und Mißgunst sind Hencker der Seelen, hüte dich daß du nicht unter ihre Gewalt gerathest.

83. Laß keine geile und unflätige Lüste in deinem Hertzen aufsteigen, denn sie verwüsten Leib und Seele.

84. Aus der verderbten Eigenliebe entstehen drey Haupt-Laster, Ehrgeitz, Geldgeitz und Wollust. Prüfe dich wohl zu welchem du am meisten geneigt seyest, und suche solche Neigung bey Zeiten zu unterdrücken.

85. Je mehr du deiner natürlichen Neigung schmeichelst, ihr ihren Willen lästest, und sie verzärtelst, desto tyranischer wird sie dich beherschen.

86. Deine Seele kan nirgends Ruhe finden als in GOtt. Je näher du dich durch Glauben und Liebe mit ihm vereinigest, desto ruhiger wird sie werden.

87. GOtt hat dir aber nebst der Seele auch deinen Leib anvertrauet, und ihn mit Sinnen und Gliedern weißlich gezieret; daher bist du verbunden, auch denselben gesund zu erhalten, und unbefleckt zu bewahren.

88. Sey also vorsichtig, und gib dich nicht in gefährliche Umstände, in welchen Leib und Gesundheit Schaden leyden könte.

89. Gewöhne dich nicht wollüstig, und verzärtle deinen Leib nicht zu sehr, sonst wirst du dein Lebenlang

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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/193&oldid=- (Version vom 9.4.2018)