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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock

Daß Stehlen will sich auch frühzeitig bey etlichen Kindern offenbahren, und wann sie in solcher That ergriffen, so wollen sie sich auch gemeiniglich der Lügen bedienen, geben vor, dieses oder jenes habe es ihnen gegeben oder vertauschet, oder sie hättens gefunden: Und dieses wird offtmahls so verwirrt durch einander verdrehet, daß man genug zu thun findet solches wieder zu recht zu bringen. Als habe dieses zu verhüten solche Verordnung gestellt, daß kein Kind in der Schul, auch auf dem Weg oder zu Hauß, ohne Vorwissen mein, und ihrer Eltern etwas verschencken oder vertauschen soll, auch wann sie etwas in der Schul, oder auf dem Weg, oder wo es seyn mag finden würden, so solten sie es mir anzeigen: Dann was sie fünden, das gehöre ihnen noch nicht vor eigenthümlich zu, sondern dem, der es verlohren; wann sich aber niemand findet, nachdem es eine Zeit lang bekant gemacht worden sey, alsdann gehöret es dem, der es gefunden. Durch dieses Mittel habe es doch GOtt lob dahin gebracht, daß dißfalls wenig zu bestraffen vorkommt.

Die eigene Ehrsucht betreffend, so offenbaret sich solches auch bey den Kindern, sie ist aber doch nicht zu vergleichen in der Maaß, wie sie sich bey den erwachsenen und alten offenbahret, da öffters um eine blosse Ehrenstelle und Titul, viel Krieg und Blutvergiessen angerichtet wird, nicht nur unter hohen Standes Personen, sondern auch unter Menschen vom geringen Stand, es erhebet sich offt dißfalls grosser Streit, ja nur das eintzige Wörtlein Du, bringt offtmahls Streit, auch wohl gar Schläg darzu: Aber unter Kindern ist diesem Uebel viel leichter zu steuren: Findet sich ein Kind, welches die Oberstelle besitzen will, und seinen behörigen Ort verlässet, und sich mit Gewalt eindringen will das oberste zu seyn, ohne einiges Recht darzu weder im schreiben, lesen u. d. g. so wird es andern zur Warnung gantz unten an gesetzt, biß es durch seinen Fleiß wieder an den Ort kommt, den es verdienet; wann die Kinder dieses einmahl wissen, so ist der Sache schon geholffen. Wer will aber die Alten so weit herunter bringen wie die Kinder, wann sie sich nach Christi Lehr nicht selbst erniedrigen wollen? Matth. 20, v. 26. 27. c. 23, v. 12. Luc. 14, v. 11. c. 18, 14.

Mit der Kinder ihren Streithändeln ist es gleichfalls so, sie sind auch viel besser zur Vereinigung zu bringen als die Alten. Wann die Kinder unter einander in Unzufriedenheit kommen, es sey in der Schul oder auf dem Weg, und es wird untersucht, und befunden, daß in der Sach aus beyden Seiten gefehlet, und eines so wohl in

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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/66&oldid=- (Version vom 9.9.2019)