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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock

kan: Ich halte es vor eine gantz unverdiente Gnade von GOtt, so hierinnen etwas fruchtbarliches zwischen mir und der Jugend (es sey im lernen, und auch in einigen Uebungen zur Gottseligkeit) ausgeübet wird. Erstlich habe ich es dem lieben Gott hertzlich zu dancken, daß nachdem ich zu solchem Beruff von ihm verordnet bin worden, er mir auch die Gnade mitgetheilet hat, daß ich eine sonderliche Liebe zu der Jugend habe; dann wäre diese Liebe nicht, so wäre es eine unerträgliche Last unter solcher Jugend, aber die Liebe trägt, und wird nicht müde. Hätte eine natürliche Mutter keine Liebe zu ihren Kindern, das Kinder ziehen, was eine Mutter von der Geburt an, durch allerhand Zufälle an ihrem Kind ausüben muß, solte eine unerträgliche Last seyn, aber die Liebe, welche sie zu ihren Kindern träget, machet diese Last leicht, wann der Apostel Paulus seine Liebe gegen die Gemeine zu Thessalonich recht an Tag geben will, so drückt ers mit folgenden Worten aus, 1 Thess. 2, v. 1. bis zu Ende des 13ten Verses. Im 7. und 8ten Vers vergleicht er seine Liebe einer Mutterliebe, wann er spricht: Gleichwie eine Amme ihrer Kinder pfleget, also hatten wir Hertzens Lust an euch, und waren willig euch mitzutheilem nicht allein das Evangelium GOttes, sondern auch unser Leben; darum, daß wir euch lieb haben gewonnen. Mein werther Freund. Diese Worte des Apostels drücken eine solche Liebe aus, die nicht nur willig war das Evangelium, sondern auch das Leben mitzutheilen: Aber ist es wohl bey allen Predigern in der sogenanten Christenheit, von der Apostel, biß auf diese Zeiten, so in des Apostels Geist in hertzlicher Liebe, und in solchem Stande geblieben? Es haben ja alle an den vorgemeldten Worten des Apostels ein fürtreftlich Vorbild gehabt: Ja er ruffet uns allen zu, und spricht: Folget mir, lieben Brüder, und sehet auf die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Vorbilde. Philip. 3, v. 17. Wie es aber zu der Apostel Zeit gestanden, und wie es auf gegenwärtige Zeit in der so genanten Christenheit stehet, können die am besten einsehen, denen die Augen des Geistes eröffnet sind. Ich will es dabey lassen, und meinen Sinn dem Freund auf sein Begehren hiermit an Tag geben, ich zweifle nicht, der Freund hat gute Absichten der Jugend zum Besten. Gesetzt nun, es wäre eine natürliche Mutter, die gleichfalls solche Absichten, wegen ihrer geführten Liebes-Zucht mit ihren Kindern hätte, so, daß sie solches

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Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/71&oldid=- (Version vom 29.12.2019)