standen in der Luft und die Hummeln flogen zwischen den Buchsbaumbeeten hin und her.
Mit Beginn des August verließ uns gewöhnlich unser Besuch wieder und kam dann der September heran, so schieden auch aus der Stadt selbst die letzten Badegäste. Wollte wer länger bleiben, so war das unbequem für die Wirthe, wobei folgende Scene vorkam. Einer (natürlich ein Berliner) als er sich eben wieder von der Abfahrtsstelle des Dampfschiffs, wohin er ein paar abziehende Freunde begleitet, in seine Miethswohnung zurückbegeben hatte, setzte sich, die Hände reibend, behaglich zu seinen Wirthsleuten und sagte: „Na, Hoppensack, nu sind ja die Berliner alle weg oder doch beinahe alle; nu soll’s losgehen, nu wird’s gemüthlich.“ Er erwartete natürlich vollste Zustimmung. Statt dessen aber sah er nur lange Gesichter. Endlich nahm er sich ein Herz und fragte, warum sie so flau seien? „Gott, Herr Schünemann,“ sagte Hoppensack „ein Registrater und seine Frau kamen ja schon Ende Mai und nu is es beinah Mitte September. Man will doch auch mal wieder alleine sein.“ Die Frau nickte zustimmend. Da hatte denn Schünemann keine Wahl mehr und mußte den andern Tag auch aufbrechen.
Waren dann die letzten Badegäste fort, so ließen die Aequinoktialstürme nicht lange mehr auf sich
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)