Seite:Theodor Fontane – Meine Kinderjahre.djvu/290

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mitunter genirt, wie viel besser ich alles wußte. Natürlich Horaz und die unregelmäßigen Verba ausgenommen. Da war z. B. der alte Starke. Dessen Steckenpferd war Aristoteles und was Aristoteles lange vergessen hatte, das wußte Starke. Aber das, worauf es ankommt, das wußt’ er nicht. Ich lass es mir nicht abstreiten, unsere Schule geht falsche Wege; die Menschen lernen nicht das, was sie lernen sollten. Ney ist doch interessanter als Pelopidas. Und es kommt auch noch … Aber da bringt uns Luise die Omelette. Nimm nur hier die helle Hälfte, die andere Hälfte ist etwas verbrannt. Und wenn wir hier fertig sind, dann will ich Dir meinen Hof zeigen und meinen Steinbruch. Und dann machen wir einen Spaziergang auf Neuenhagen zu. Bei so schönem Wetter kann ich marschiren, ohne große Beschwerde.“[WS 1]

So ging es noch eine Weile weiter und dann standen wir auf, um, nach seinem Programm, alles in Augenschein zu nehmen. Zuerst also den Hof. Es sah alles ziemlich kahl aus und ich bemerkte zunächst blos einen Sägebock mit einer Buchenholzklobe darauf, daneben Säge und Axt. Er wies drauf hin und sagte: „Du weißt, alte Passion und ersetzt mir nach wie vor die Bewegung … Aber nun komm hierher; … Du hörst sie wohl schon.“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Beschwerde“
Empfohlene Zitierweise:
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/290&oldid=- (Version vom 1.8.2018)