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An eine Schwester.
Neuendettelsau, 15. Nov. 1897

 Meine liebe Schwester, wenn ich Dich recht verstehe, ist jetzt all Dein Sehnen und Verlangen darin befaßt:

„Laß dich finden, laß dich finden!“

 Ach, und Er hat so treulich verheißen, daß Er sich finden läßt von denen, die nach Ihm verlangen. Du müßtest die einzige Ausnahme von den Millionen Menschen sein, denen Er Seine Verheißung hält. Ach nein, Er ist Dir jetzt schon nahe und will nur das Verlangen tiefer gründen und die Freude desto größer werden lassen. Sollten wir noch in irgend einer Not verzagen, nachdem wir so viel Durchhilfe erfahren?

In herzlicher Liebe Deine Therese.


An die Schwestern in Kitzingen.
Neuendettelsau, 24. Nov. 1897

 Mein liebes Kitzingen, ich möchte Euch ein gesegnetes Adventsfest wünschen und einem jeden Glied unserer und Eurer Gemeinschaft ein kräftiges Ausstrecken nach dem ewigen Heil und einen starken Mut, den alten Menschen in den Tod zu geben.

 Wie viel uns die Jakobsruh beschäftigt, habt Ihr wohl gehört. Es ist ein frisches, fröhliches Leben dort und ein rüstiges Schaffen und Ordnen. Es ist solch eine Freude, daß wir uns da ansiedeln dürfen.

 Nicht wahr, das ist bekannt, daß Gehilfinnen an Kinder- und Industrieschulen nicht auf Ermäßigung reisen sollen, und ebenso, daß die Kleidung der Gehilfinnen der „Berufsgenossenschaft“ angemessen bescheiden und ohne jegliche ausfallende Erscheinung in Schnitt und Farbe sein wolle.

Mit herzlichem Gruß Eure Therese.


An eine Schwester.
Neuendettelsau, 9. Dez. 1897

 Liebe Schwester Marie, für unseren neuen Herrn Konrektor dürfen wir recht dankbar sein. Ich kann mich immer mit freier Seele der neuen Gabe freuen, ohne der Dankbarkeit

Empfohlene Zitierweise:
Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/130&oldid=- (Version vom 17.10.2016)