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An Schwester Regine Meisinger.
Neuendettelsau, 2. Okt. 1922

 Meine liebe Schwester Regine, es war uns eine rechte Freude, daß Herr Präsident Veit einige Tage hier weilte mit Gemahlin. Am 5. Oktober wird Veilhof feierlich eröffnet. Welch eine Verbindung zwischen Landeskirche und Dettelsau tritt uns nun in Veilhof vor Augen!

 Gottes Segen walte über Deinem Haus!

Deine Therese.


An Schwester Marie Winterstein.
Neuendettelsau, Januar 1923

 Meine liebe Schwester Marie, ob Du Dir ein wenig denken kannst, daß es auch mir oft eigen zu Mut ist? Die lange Gewohnheit hängt mir halt an. Da meine ich immer, es müßten noch Briefe daliegen. Und es ist jetzt alles so anders. Eine kleine Weile stellt uns Gott mitten hinein ins große Getriebe – und dann ist mit einem Mal alles anders. Wir müssen beide unsere jetzige Aufgabe erkennen und treu und gehorsam Tag für Tag tun, was der Herr haben will.

 Und unsere liebe Käthe Zantner ist schnell entrückt worden. Schwester Sophie Weichlein ist ein Schatz für unser Haus.

Allezeit mit Dir herzlich verbunden Deine Therese.


An Schwester Regine Meisinger.
Neuendettelsau, 27. Febr. 1923

 Meine liebe Schwester Regine, uns bewegt jetzt neben unsern nächsten Angelegenheiten recht die Dorfgemeinde. Herr Senior Sabel wird nicht mehr lange das Amt führen können. Doch ist alles noch nicht spruchreif. Gott wolle barmherzig alles selbst ordnen.

 Eine große Freude ist mir Lützelbuch. Daß dort den alten Leuten recht gedient werden möchte durch unsere Schwestern! Ach, es ist noch so viel, so viel zu tun, ehe der Herr kommt.

 Ich grüße Dein ganzes Haus. – Jetzt kann man nur durch Gelegenheit schreiben, und das Papier ist auch kostbar.

Deine Therese.


Empfohlene Zitierweise:
Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/265&oldid=- (Version vom 10.11.2016)