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An Schwester Sophie Toennießen im Heilig-Geist-Spital Nürnberg.
Neuendettelsau, 4. Dezember 1891

 Liebe Schwester Sophie, ich komme heute mit einer herzlichen Bitte zu Dir; Du mußt sie mir ja nicht erfüllen, wenn es irgendwie nicht ganz gut geht. Könntest Du mir ein wenig helfen zur Einrichtung des neuen Speisesaals? Speziell zur Beschaffung der nötigen Stühle? Heute habe ich zwei Musterstühle bekommen, von denen mir der eine ausnehmend gut gefällt und zum Ganzen so schön passen würde. Er ist aber, da die Arbeit solid ist, etwas teuer. So traue ich mich nicht, die große Zahl von dieser Art zu beschaffen, wenn mir nicht auf einem besonderen Wege geholfen wird. Und doch wäre es so schade, wenn wir die überaus passende Form gegen eine andere tauschen müßten. Bin ich Dir doch nicht lästig mit dieser Bitte?

Ich grüße Euch alle herzlich Deine Therese.


An Schwester Marie Wörrlein.
Neuendettelsau, 12. Dezember 1891

 Meine liebe Schwester Marie, gestern war eine sehr wichtige Konferenz. Es wurde aufs neue Himmelkron besprochen, und wir werden nun fürs erste den besterhaltenen Flügel im Mai zu einer zweiten Industrieschule ankaufen. Für die Einrichtung einer weiteren weiblichen Blödenanstalt tritt zunächst das Himmelkroner Kuratorium ein, und Dettelsau übernimmt dieselbe, wenn es kann.

 Nun helft beten um den rechten Geist und Sinn, um persönliche Kräfte, um Geldmittel und „daß alles nur gescheh zu Seines Namens Ruhm“.

In Liebe und Treue Deine Therese.


An Schwester Sophie Toennießen in Heilig-Geist-Spital Nürnberg.
Neuendettelsau, 13. Dez. 1891

 Meine liebe Sophie, hab herzlich Dank für die große Gabe zur Einrichtung des neuen Saales, Du sollst auch dann recht gut auf einem der Stühle sitzen, wenn Du einmal kommst!

Empfohlene Zitierweise:
Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/85&oldid=- (Version vom 8.8.2016)