Seite:Thoma Briefwechsel 026.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wie mans heußt und hab die drei Heften fier zwei Gnackwürschte ferkauft un da hab ich doch was Dafon und brauch kein Gobfweh nücht zum kriegen.

liber Freind, in unserer bardei gracht es, weil der Dokder Heim jetz anderst aufdraht gegn den Hochwierden Hern Pichler, der wo der Alergescheidest sein mecht.

Eugenlich san mir vereidigt worn auf den Hern Pichler, aber ich mus es Dir schreim, das mir heumlich den Dogder fiel lieber habn, und das es ins gfreut, wen er dem Pichler solchene Fotzen hinhaut, das er gans Damisch werd und seine bletschen so draurig hengen last, das man gleich mit die Schlabbschuh drauf tretten kan.

Den er is sär hochmietig und er und der Orderer wiesen gar nicht for lauder Schtolz, was sie thun missen.

Zun beischpiel liber Freind, bin ich gestern auf den Abdrid gangen, weil ich missen hab un es sind zwei Abdrid im barlamend, einer mit einen feinen babier für die Geischtlingen und Herrn un der ander mit einem groben Babier fier ins Bauern. leider es hat bräsiert un aus den bauernabdrid hat einer geschrieen besäzt, das ich grad noch in den geischtlingen Abdrid komen bin und ich war froh.

Aber wie ich heraus bin und beim Zugnöpfeln war, schteht der Orderer da und schaugt mich gantz fuchsdeifelswild an un fragt mich, ob ich nicht weis, das es sein Abdrid is.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Thoma: Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten. Albert Langen, München 1909, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thoma_Briefwechsel_026.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)