Seite:Thoma Briefwechsel 073.jpg

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Man, der wo mich ieberweltigte und meinen Sinnenrausch beniezt had zu seiner schnellen Luhst. Mein kramgebeigter Vater siezt gans erschäpft auf das Kanabee und ruhft mit holer Schtimme, ich ferfluche Dich, wen du nichd for dem Altare die ferlezte Äre deiner Famillje herstehlst.

Aber was mus ich sagen?

Der wo mich in libestaumel hinweggeraft had, und wo meine Bluhme entbläddert had, disser Schmedderling ist schon ferheiradet. Wehe mier! Mein Kind had keinen Vater nichd!

Sieser Schaz, denn es ist leider bis zun eißersten gekomen, das ich die Frucht der Siende schpüre. In der Nachd wache ich auf und mus weinen, das disse flichtige liebe zu dier einen solchenen schweren Ausgang nimmt, aber ich habe es mir gleich gedenkt und ich bin gleich in Trauer fersunken wie es forbei war, als wenn ich eine Ahnung gehabt habe und Du must es noch wiesen, das ich beim Toniesel nichts mehr geschprochen habe, sondern ich war in mich fersunken.

Eier Ekselenz, sieser Schaz! In diessen quallfollen Stunden rufe ich um Hilfe und du must mier sogleich 800 Mark schiken, das ich nach Amerika farre, wo Niemand meine Abschtammung känt und nichts weis fon meinen ferlohrenen Mätchentraum und fieleicht kan ich in der Ferborgenheid leben und unserm Kind eine entschprechende Erziehung geben und schtudieren lahsen, wen es ein Gnabe wierd.

Sieser Schaz schike es gleich bis zun Middwoch,