Seite:Thomas Lirer Schwäbische Chronik.djvu/112

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in dem Rein. Vnd do mocht er dannocht gottes plag nit entrinnen yn frassent die meüß in dem Rein. Der selbig groß kaiser Ott ligt zuo Maidburg begraben.

Er kaiser Ott erbet sein sun. der ander Ott regirt neün iar. Bei des zeiten was sant Vlrich zuo Augspurg. Vnd sant Cuonrad Bischoff zuo Costentz. Der kaiser verbot frid prechen. bei ab schlahen des haubts. wann das gar gemain was in wälischen landen. welcher den frid prach dem schlug man sein haübt ab. Vnd hieß ains mals do er grossen hoff hielt zuo rom. Vnd do die herren ritter vnd knecht zuo tisch gesessen warent. Do ließ er all frid precher lesen vnd rüegen. vnd nam do die selben von dem tisch vnd hieß sie enthaubten. vnd hieß do die andern frölich essen. O was freüd do mocht gesein. Der selb kaiser Ott ligt zuo Rom begraben.

Den selben kaiser Otten erbet sein sun der drit Otto. Vnde versus. Otto post otto regnauit tercius otto. Derselb Ott het ain vnstet weib die warb an ainen Grafen das er sie leiplich nüsse. das wolt der Graf nit thuon. dann er wolt seinen herren vnd sich selber nit enteren. Die künigin gab den Grafen hin gegen dem künig vnd sprach. Der graf het sie ires leibs vnd irer eren an gemutet. Der künig hieß den Grafen in ainem gähen zorn ertöten. Da begegnet ym sein eeliche haußfraw. do sagt ir der Graff sein vnschuld. vnd wie yn die künigin so bößlich vmb sein leben vnd vmb sein frümkeit vnd biderwerkeit hin geben het. Vnd er ermanet sie ser so er ymmer ernstlichest mocht das sie auff sein sel nach seinem tod mit dem glüenden eisen sein vnschuld beweisen wölt. Wann das was zuo den zeiten vast gewonlich. Vnd darnach ains

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Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 55v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)