Seite:Topographia Alsatiae (Merian) 025.jpg

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Städtlein Beffort auch Geisenberg / Sontenelle / Banwieler / Birckveserey / darauß Monaux / Sevonäns / la Syse, Andellenains, an welchem Orth die Sprache halb Burgundisch oder Lothringisch ist. Es ward Beffort im Martio Anno 1634. von den Schwedischen eingenommen / Und Anno 1636. den 19. Junii vom Graffen de la Suze Commendanten zu Mümpelgart durch übergab in der güte wie Kemnitius schreibet erlanget / welcher aber Anno 1653. sich darinn ernstlich wehren müssen / als Ihn der Printz vor Harcourt / Gubernatur Breysach / so gut Königisch / Suse aber / wie berichtet worden / Condaeisch / scharpff belägert hatte / biß die Sach verglichen worden. Munsterus sagt / es habe allhie ein Stifft / so die Graffen von Pfirt fundirt. Munsterus in Cosmographia. Relationes.


Benfeldt.

Dieses Städlein / sampt dem schönen Schloß dem Bischtumb Straßburg zuständig / ligt an der Ill / oder Elio, und gar eben / ist wohl und sehr fest erbauet gewesen. Dann nachdem im Straßburger Kriege 1592. die Lothringischen diesen Orth eingenommen / haben sie Ihn darauff Anno 1593. zu befästigen angefangen / so folgendts von dem ErtzBischoff Leopoldo zu Oesterreich / gewesenen Bischoff zu Straßburg / merhrers fortificiret, und in Anno 1621. mit einem neuen Wall versehen worden; Und hat die Festung / als sie der Schwedische Feld-Marschall Gustav Horn vom 10. Septembr. biß auff den 30. Octobr. Anno 1632. belagert / und endlich mit Accord erobert / regular Fünffeck / und duppelte Wassergräben / mit darin gemachten Pallisaden / wie auch mit hohen Wällen und Pasteyen realiter und wol verwahret / wie nicht weniger mit Stücken / Munition / drey Compagnien von 800. Mann und 2. Compagnien Reuter in 140. starck neben etliche hundert Mann Außschuß wol versehen; Dazumahl hatten die Belägerten die Vorstadt zu ihrem Vortheil abgebrochen; Nachmals ward dieser Orth von den Schwedischen nochmehr fortificiret, wie er dann biß nach dem Friedenschluß denselben und nicht den Frantzosen zuständig gewesen. Dann als nach der Nördlinger Schlacht / Anno 1634. die Schwedischen / dem König in Franckreich / viel im Elsaß ingehabte Orth überlassen / haben Sie gleichwol dieses Benfeld behalten / und hat ihr Obrister / und Gebietiger / allhie / der von Quernheim / in der grossen Hungers-Noth / darin eine grosse Anzahl in diesem Lande gestorben / Anno 35. die Proviand wohl in acht genommen / und deßwegen desto länger außdauren können. In dem Instrumento Pacis Caesareo-Gallicae stehet / daß stracks / wann dieses Benfeld werde) dem gedachten Stifft) restituirt seyn / die Bevestungen deß Städtleins / dem Boden gleich sollen geschleifft werden: wie auch die nahend gelegnen Schantz zu Rhinau; deßgleichen zu Elsaßzabern; deß Schlosses Hohenbarr / und zu Neuburg am Rhein: und daß / an gemelten Orthen / keine Besatzung mehr solle gehalten werden; welches dann Anno 1650. allhie zu Benfelden / durch den Schwedischen General Majorn / und gewesten Gouverneur allhie / Herrn Mosern / etc. ins Werck gerichtet worden ist. Anno 1331. hat Graff Ulrich von Würtenberg dieses Benfeld / bey drey Meilen oberhalb Straßburg gelegen / als die Thor nicht verwacht wurden / und die Rahts-Herren auff dem Raht-Hause sich befanden / gehling überfallen / eingenommen und geplündert; aber es nach etlichen Wochen / dem Bischoff Berholdo von Straßburg wieder geben. Relationes et Crusius in Annal. Suecic pag. 3. fol. 225.


Beffort.

Statt / und Herrschafft / sampt einem vesten Schloß / auff einem Berg gelegen / so an die Graffschafft Mümpelgart stosset / und durch Heurath an das Hauß Oesterreich; durch den General Reichs-Frieden aber / an den König in Franckreich kommen ist / der solchen Orth / sampt Zugehörde / dem Graffen von la Suze geschenckt.


Bergbietenheim.

Ins gemein Bergbieten / auff der seiten bey Molßheim / Balborn und Mutzig gelegen zum Bischthumb Straßburg / und ins Ampt Dachstein gehörig / ist zwar ein umbmauertes Vnter-Elsaßisch Städtlein / so einsmahls die Armeniaken / oder Armen Gecken / wie man sie genand / auß Franckreich eingenommen. Soll aber jetziger Zeit weder Marck noch ander Stadt-Recht haben.


Beris / oder Päris / Peris /

Eine Probstey am Vogesischen Gebürg / so etwan under das Kloster Maulbrunn gehört hat / so aber / durch Vertrag / wieder davon / und an das Hauß Oesterreich kommen. Munsterus sagt / daß Anno Christi 1144. das Gestifft Beris / von Graffe Hugen von Egißheim / (im Elsaß /) und Graff Ulrich von Pfirt / und Graffe Ulrichen von Dagsberg / angefangen worden seye.


Bercken / Berckheim oder Ober-Berckheim.

Eine Stadt / und Ambt / sampt drey Dörffern / an dem Gebürg / und nicht weit von Schletstadt gelegen / so / vor diesem / dem Hauß Oesterreich / sampt dem Zollhauß / so viel eingetragen / zugehört hat; an jetzo aber Herren Graffen von Montosier, als ein Königlich Frantzösisches Geschenck zuständig ist; wie ich Anno 1650. Schrifftlich berichtet worden bin. Dieses Städtlein hat eine grosse Freyheit für die Todschläger / und Schuldner / also daß ein Todschläger so auß Bewegnüß deß Gemühts einen Todschlag begangen / sein lebelang / auff 100. Jahr und einen Tag sich sicher da auffhalten kan. Hertzog in der Elsaßer Chronick D. Speidelius in Notabil. pag. 321.


Bernsheim /

Ein Dorff / so etwan die Edlen von Lampertheim /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1647, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Alsatiae_(Merian)_025.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)