Seite:Topographia Alsatiae (Merian) 039.jpg

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Pfältzisch gewesene) Kirchweiler / Schalckendorff / Minversheim / Bittlenheim / Rohrweiler / Reipertsweiler / Wellenheim / Dürningen / Ingenheim / Hohen-Atzenheim / Waltenheim / Gimbrecht / Mittelhausen / sampt einer Burg / darumb ein Wassergraben / Offendorff von Hieronymo Gebweiler Offonis Pagus genand / Herlißheim (im Navarrischen Zug Anno 1587. sehr verbrand) Drusenheim / die Herrschafft Hunenberg / (so / nach Außsterben deren von Hunenberg / mit aller Gerechtigkeit / und dem Hauß Hunenberg / auch dem Erb-Marschalckthumb deß Stiffts Straßburg / an die Herrn von Liechtenberg / und von ihnen an die von Hanau gerahten / an die Graffschafft Lützelstein / stossend / und Bischofflich Straßburgisch Lehen ist /) Zebersdorff / Schellersdorff / Offweiler / Engweiler / Guntershofen / Eberbach / Spachbach / Oberndorff / Steinbach / Eckendorff / Altorff / Memhofen / beyde Sultzbach / Mülhausen / Dorff / und Schloß / Liechtenau / Niderborn / Gerßdorff / Lampirsbach / die Herrschafft der abgestorbenen Herren von Ettendorff; etwas von der alten Herschafft Ochsenstein (dann theils davon an die Bischthümer Metz / Stratzburg / und Speyer; theils an die Pfaltz / und das Hauß Oesterreich / kommen /) seyn / das Stamm- und Berghauß Liechtenberg / etc. darvon gleichwol etliche seyn / so andere vom Hauß Hanau zu Lehen tragen. So ist auch Hanauisch das Hettgäu / ein besondere Landschafft / in der Revier ümb Seltz / und Seltzerwald / da S. Adelheids / Käysers Othonis I. Gemahlin Stein stehet / und Hatten ligt. Obgedachte Herrschafft und Stamm-Schloß Ochsenstein ligt auch im Untern-Elsaß / stößt an die Graffschafft Dagsberg / die Herrschafft Geroltzeck im Waßgäu / die Marck Maursmünster / und Bischthumb Straßburg. War vor der Zeit eine besondere alte stattliche Herrschafft / so aber / durch vielfältige Kriege / theils an Metz / Straßburg / Speyer / Bischthumber / auch die Pfaltz / und das Hauß Oesterreich gerathen. Das übrige ist letztlich / nach Absterben deß Letzten Georgen von Ochsenstein / Anno 1459. durch Hülff Chur Pfaltz / an Graff Heinrichen zu Zweybrücken (dann obwoln Zweybrücke schon der Pfaltz verkaufft gewesen / so haben doch die Graffen / mit derselben Bewilligung / den Titul von Zweybrück / und Bitsch behalten) gefallen / dieweil sein Gemahlin die letzte von Ochsenstein war. Nach diesem hat Graff Georg zu Zweybrück / Herr zu Bitsch und Ochsenstein / die Herrschafft Ochsenstein / sampt dem Ochsensteintschen Theil an der Stadt und Marck Maursmünster / auch die Ochsensteinische Gerechtigkeit an beyden Schlössern groß und klein Geroltzeck / und was noch vorhanden / und zum Hauß Bitsch gehöret / und vom Stifft Metz zu Lehen rühret / seinem Vetter / dem Graffen zu Zweybrück / Anno 1500. zugestellt / und ist er / der Graff / zu Freyburg in der Carthausen gestorben. Und weil hernach Anno 1527. das Hauß Ochsenstein / mit seiner Zugehörd / Ulrichen von Ratzenhausen verpfändt gewesen / so hat Jacob Graff von Zweybrück / Herr zu Bitsch / Liechtenberg / und Ochsenstein / solches gelöst / nach welches[WS 1] Absterben die Herrschafft auff seiner Tochter Kinder und Enckel / die Graffen zu Hanau Lichtenberg / als ein ErbLehen gefallen. Es hat der letzte Graff Jacob das Hauß Ochsenstein von neuem bauen lassen / dieweil unden am Schloß ein Feuer außgangen / in den Speck kommen / den Felsen hinauff ins Schloß gelauffen / und das von Grund abgebrand hat. Es haben die Herren von Ochsenstein auch die Herrschafft Ettendorff / so außgestorben / geerbt. So ist ihnen auch die Herrschafft Bitsch zugestanden. Und haben sie in ihrem Wappen dreyerley über dem Helm geführet / erstlich / ein Ochsenkopff / nochmals zwey Büffelshörner / und dann auch ein Männlein mit einem getheilten Spitzhut sampt zween weissen Balcken / im rohten Feld. Die Herrn Graffen von Hanau aber / führen zum Wappen einen weissen Schild / im roten Feld / darinn ein schwartzer Löw / auff dem Helm einen weissen Schwanenhalß / mit schwartzem Schnabel / die Helmdeck roht / und schwartz. Und dieses Wappen sollen sie von der Herrschafft Liechtenberg haben. Dann / wie man berichtet / solle Käyser Albrecht / als er den Käyser Adolphum überwunden / denen von Hanau / weil ihrer einer deß Adolphi Fähnderich / und also wider ihn / gewesen / den gelben Löwen im schwartzen Feld / mit sampt den Creutzen / genommen / und dargegen gelb und rohte Sparren zuführen aufferlegt haben. Daher Hanau-Müntzenberg keinen Löwen / sondern nur Sparren führet. Der Edlen Graffen wie sie genand werden) von Falckenstein Stammhauß / haben auch besagter Jacob Graff zu Zweybrück / Herr zu Bitsch / Liechtenberg / und Ochsenstein; und Herr Philips Graff zu Hanau-Liechtenberg / sampt zugehörigen Wälden / ihnen denen von Falckenstein abgekaufft. Aus den Relationibus, und geschriebenen Verzeichnussen genommen. Wegen obernandter Herrschafften im Elsaß / seyn die Herren Graffen von Hanau / Monatlich / Einfach / zum Römerzug / auff 6. zu Roß / und 22. zu Fuß / oder 160. fl. und zu Underhaltung deß Cammergerichts / Jährlich auff 41. fl. 42. Kr. 5. Heller / (wie ich in einer geschriebnen Verzeichnuß gefunden; nicht wissend / ob dieselbe / wie auch die gedruckte / darauß ich dergleichen genommen / gantz just seyn; und deßwegen ich hiemit niemands etwas weder allhie / noch anderswo Praejudicirlichs gesetzt / oder geschrieben zu haben / feyerlich bedingen thue) angeschlagen. Es schreibet Kemnitzius, das Buschweiler / und Ingweiler / vom hohen Stifft Metz zu Lehen rühren.


Clerval / Cleréval,

Ein Städtlein / Schloß / und Herrschafft / zur Graffschafft Mümpelgart gehörig; 4. Meilen von Mümpelgart / an der Dub / zwischen Lille, Lila. und Baume les nonnes / nahend einem Wald / und den Orthen Paslavant, Orssans und Rougomont, ist allbereit im Hoch-Burgund; wiewol solche Herrschafft dem Hauß Würtenberg noch Anno 1640.


  1. Vorlage: weches
Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Alsatiae_(Merian)_039.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)