Seite:Topographia Alsatiae (Merian) 058.jpg

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sagt; daß under dem 29. Bischoff zu Straßburg / dem Adelocho, das vornehme Closter allhie / Benedictiner Ordens / dessen Aebbtissin Anno 1400. Frau Margaretha Gräffin zu Lützelstein gewesen / deß Käysers Lotharii Primi Gemahlin / die Hirmelgardis, für junge Töchtern gestifftet / und Pabst Leo die Cörper der Heiligen / Sixti deß Pabsts / Felicis und Adaucti, der Märtyrer / hieher gesand habe; daselbst Er ein mehrers / auß Hermanni Chronico, von den Closter-Frauen allhie / in alten Zeiten / schreibet. Gehört dem Hohen-Thumstifft Straßburg. Anno 1635. hat der Schwedisch Gubernator in Benfeld / Obrister von Quernheim / die Gallassischen / im Wintermonat überfallen. Anno 36. hat der Frantzösisch Feld-Marschall Rantzou diesen Flecken eingenommen.


Eschau /

Ein Jungfrauen Closter von S. Remigio, dem Bischoff zu Straßburg / gestifftet; in die Ehr S. Sophiae, und ist S. Benedicti Ordens. Die beyde Aebbtissin Raduna / und Attala; wie auch Bischoff Hetzel von Straßburg / ein geborner Graff von Dagsperg / haben viel hernach demselben gegeben. Es ligt dabey ein Dorff / so aber nicht Bischofflich / sondern / zu deß Hertzogs Bernhart Zeiten / wie Er lib. 3. cap. 6. berichtet / einem von Rathsambhausen / als ein Lehen von Hanau / gehört hat. Ich finde gleichwol in der Verzeichnuß der Rathsambhausischen Güter / vom Jahr 1653. solches Eschau nicht mehr.


Eschich.

Ein Dorff in der Graffschafft Pfirdt / so Merspurgisch seyn solle.


Etenbach.

Etenbach / Kaltenheim / Rinßheim / Sallenbach / WaldUlm / Wilgotheim / seyn alles Dörffer.


Ettenheim.

Ligt auff Germanier Seiten deß Rheins / under Kentzingen / und oberhalb Kippenheim / nahend Molbreg / und wird hieher referiert / weil es dem Bischthumb Straßburg gehörig; wiewol solcher Ort / und Ampt ein zimliche Zeit Würtenbergisch gewesen. Graff Etho, oder Otho, von Habspurg / folgends Bischoff zu Straßburg / hat dieses Städtlein / so von ihme den Namen / zu erbauen angefangen / wie Crusius in der Schwäbischen Chronick. part. 1. fol. 295. schreibet. Es ligt nicht weit vom Städtlein ein Bad. Item / das Kloster Ettenheim-Münster / so Anfangs vom ein und zwantzigsten Bischoff zu Straßburg Wiggero erbauet, und Mönchszell genandt / nachmahls von obgedachtem Bischoff Ethone, der Anno 773. gestorben / verbessert / und nach ihme / Ettenheims-Münster geheissen worden. Ist eine reiche Mönchs-Abtey / ins gemein Ettenmünster genandt. In einer geschriebenen Straßburgischen Chronick wird dieses Klosters Anfang in das 700. und deß Städtleins Ettenheim ins 734. Jahr gesetzt. Bruschius de Episcopatibus Germaniae cap. 5. pagin. 59. schreibet / daß besagtes Kloster / von deß Bischoffs Ethonis Vatterland / der Stadt Ettenheim / den Namen bekommen habe. Es ist Ettenheim / im Augusto / Anno 1637. von den Schwedisch-Weymarischen eingenommen worden; und hat sonsten auch in diesem Teutschen Krieg viel erfahren.


Falckenstein /

Ein Schloß / davon / als ihrem Stamm-Hause / die Edlen von Falckenstein sich geschrieben; von denen es hernach Graff Jacob von Zweybrüggen / Herr zu Bitsch / Liechtenberg / und Ochsenstein; und Philips Graff zu Hanau / und Herr zu Liechtenberg / der Aelter / sampt zugehörigen Wälden / und anderem / erkaufft. Sie / die von Falckenstein / seyn Anno 1583. außgestorben.


Feigersheim /

Ein Dorff / und Schloß / deren das erste zu deß Hertzog Bernhards Zeiten / denen von Rathsambhausen gehört hat; das Ander aber von Rudolffen von Landsperg bewohnt worden ist. Dieses Feigersheim wird vielleicht ein anders / als das Dorff Fegerßheim / seyn / so ein gedruckter Dißcurß im Jahr 1603. den Graffen von Hanau zuiegnet. In der Verzeichnuß der Elsassischen Ritter-Güter / vom Jahr 1653. finde ich Fegersheim under den Rathsambhausischen Gütern; aber unden den Landspergischen weder Feigersheim noch Fegersheim; es seyen nun gleich 2 oder nur ein Ort / so underschiedlich außgesprochen / und geschrieben vielleicht werden mag.


Fleckenstein /

Deren Edlen und Freyen von Fleckenstein Stamm-Hauß / so sie in Gemeinschafft haben / ligt im Undern-Elsaß im Waßgau / auff einem auß der Erden auffsteigenden hohen Felsen / umb welches auff eine halbe Stund es kein andern Berg hat / gelegen / ein von Natur vester / und seiner Gelegenheit halben wunderlicher Ort: Es hat ümbs Jahr 1280. Heinrich von Fleckenstein / Annam, Gräffin von Daun / und Frey-Frauen von Dagstul oder Dachstul / gefreyet; dardurch er mit Hülff eines Marg-Graffen von Baden (der einen Krieg wider Rudolphen / Abbt zu Maurbach / so der Hagenauer Advocat und Kasten-Vogt gewesen) diese Herrschafft soll erlangt haben. Zu Kutzenhausen haben sie eine Wohnung gebaut / so Anno 1587. durch Brand Schaden gelitten. Sie haben auch das nahend gelegene Schloß und Dorff Hoheweiler. Hertzog lib. 3. cap. 18. zu sehen. Es seyn die Herren von Fleckenstein / und Tachstul / Stände deß Ober-Rheinischen Cräisses / deren Monatlicher Reichs-Anschlag ist 1. zu Roß / und 1. zu Fuß / oder 16. fl.


Freyburg /

Im Breißgäu ist etwan ein herrlich Dorff

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1647, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Alsatiae_(Merian)_058.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)