Seite:Topographia Austriacarum (Merian) 278.jpg

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seynd auch folgende / und zwar in dem Obern-Viertel / die Hauptstatt Laybach; Marckt und Eisenbergwerck zu Eißneren; Marckt und Eisenberg zu Krop / (beede Landsfürstlich) Marckt Neumärcktl; die Frauen Clöster Michelstetten (dabey ein Schloß) und Münckendorff; die Commenda S. Peter; die Schlösser Katzenstein (vor Zeiten Vigaun /) Stein / alt Gutenberg / Höflein / Strmal / Flednick / Creutz / Oberstein / Reittlstein / Schenckenthurn / Gerlachstein / Egg / Rotten- und Schermbbühel / Habach / Manspurg / Kreidsperg / Mareytsch Schloß und Pfarr / dabey / Wartenberg / Wildenegg / Liechtenegg / Rudolphseck / Gallenberg / Lubeck / Grafenweg / Galleneck; Item / die Märckt Sagar / und Watsch / etc. ausser den Stätten Bischoffs Lack / Crainburg / Radmanstorff / und Stein. Im Mittern Viertel / seynd / das Carthäuser Closter Freidnitz / Tabor Wegine / die Schlösser Sonnegg / Höflein im Ygerboden / Item / das Hauß / oder Thurn Yg / Nuersperg / Zobelsperg / Schloß und Marckt Reiffnitz / Willingrain / Ortteneck / Statt Gottscher / Schloß und Vestung Fridrichstein / Schloß Pöllan an der Culp gelegen / Statt Tschernembl / Schloß und Marckt Weinicz / Schloß und Pfarr Siemitsch die Schlösser Meuchau / Pogänitz / Graben / zum Forßt / Ainödt Roßeck / Strugk / Proseck / Krup / Grädiz / Freyenthurn / etc. Schloß / und Marckt Seisenberg / Statt Rudolphswerth / Töpplitz oder warmes Bad / dabey ein Pfarr / und Täbor (oder ein altes vestes Gebäu / und Behaltnuß / zur Zeit der Flucht /) das Gottshauß Pletriach / so hiervor ein Carthäußer Closter gewest / und jetzt durch die Jesuiter besessen wird; die Statt Landstraß. Im Untern Viertel / Schloß und Statt Weixelberg / die Schlösser Weissenstein / Klingenfelß / Altenburg / Wördl / Thurn am Hart / Rockenstein / Erckenstein / Reittenburg / Sauenstein / Weixelstein / Ratschach / Scharffenberg / Neudeck / Aich / Slatteneck / Roy / Grienhoff / Pogänick / Wagensperg / Liechtenberg / Landspreiß / Schneggenbühel / Weinbühel / Gallenhofen / Gallenstein / S. Geörgenberg / Thurn / Winckl / etc. Märckt Littey / und S. Merten / Schloß und Marckt Treffen / Schloß und Marckt Unter-Nassenfuß / Sanct Margarethen / Cistercienser Closter Sittich / die Statt Gurckfeld. Im Karst-Poych- und Isterreicher Viertel / Marckt Ober-Laybach / Pfarr / und Thabor dabey; das Quecksilberbergwerck in der Ydria / sampt dem Schloß und Marckt daselbst / Marckt Ziercknitz / sampt selbigem berühmten See; Statt und Schloß Laaß; die Schlösser Schneeberg / Stegberg / Haasperg / Lueg (Herrn Kobentzl gehörig) Prestrauick / Nußdorff / Premb / Jablanitz / Claan / Gutenegg / Neukoffel / etc. Marckt Alben / Schloß und Marckt Adelsperg / (so Eggenbergisch /) Schloß und Marckt Sennosetsch / Statt S. Veit am Pflaum; Statt Cösstau; die Stättlein Veprinitz / Wersetsch / und Muschkeuiza. Folgen die Flecken in Isterreich / welche zwar durch zween hohe Berg / Utsca / und Orlach (so vielleicht deß Leandri Monte Caldera, und Monte Maggior, seyn werden) genant / vom Hertzogthum Crain unterschieden / doch aber demselben incorporirt seyn / als das Stättlein / und uhraltes Bistum Pyben (Pedena, so in den Concilien hoch oben sitzen solle; die Abbtey S. Peter im Wald; das Closter unser lieben Frauen Brunn am See; beede deß ersten Einsidlers S. Pauli Ordens / oder Heremitaner; die Schlösser Waxenstein / Paasperg / Mahrenfelß / Karschon / Zepitsch / Welley; die Graffschafft Mitterburg / und was darzu gehört.

Uffm Karst / und Theils in Friaul / die Statt Triest; die Schlösser Prosseck / und Tschernigal / an welchen beeden Orten der berühmte fürtreffliche Wein wächßt: Die Schlösser S. Serff / Tybein dabey der Fleck S. Johanns; Item / das weitberühmte warme Bad / (Sagrado, Statt und vornehme Vestung Grädisch / die Flecken und Häuser / Vipulsana, Lucinich, S. Florian / S. Merten / (so beede in den Ecken mit Mauren eingefangen / und vest seyn /) Goinßko / Statt und Vestung Görtz / die zwar zerstörte / aber uhralte fürnehme Statt / und Patriarchalische Residentz Aquileia, oder Aglarn; der Marckt Salcon / das Franciscaner Closter am H. Berg; der Marckt und Burg Wippach; Marckt S. Veit / und Heydenschafft / etc. welche erzehlte Ort dann alle / und noch viel mehrere / dem Höchstgedachten Ertzhauß Oesterreich in diesen Landen gehörig seyn.

Nun folgen auff diesen stattlichen Bericht / dergleichen vielleicht bißhero wenig Außländer / von diesen Landen werden gehabt haben / die Beschreibungen derselben fürnehmsten Stätte / auch anderer Orten / und zwar erstlich Statt


Bischoffs-Lack / Lack.

In Ober-Crain / an dem Fluß Zeyr / so Lazius deß Antonini Praetorium Latonicorum, Japodum municipium, zu seyn erachtet / in Dioecesi Aquilegiensi. Es hat in der Statt ein Frauen Closter / und Schloß; vor der Statt aber liegt das Schloß Alten Lack / sampt der Pfarr. Hat eine Herrschafft / die einen grossen Gezirck / bey 10. Meil Wegs / in sich begreifft / und darinn in die 200. Dörffer / sampt der Zugehör / liegen / welche durch einen Hauptmann verwaltet wird. Käiser Heinrich der Dritte hat diesen Ort dem Stifft Freysing in Bayern geschenckt; deme er noch zuständig ist / und deßwegen BischoffsLack zugenant wird. In obgedachtem Closter liege Bischoff Leopoldus von Freysing / welcher An. 1381. von der durch ihne erbauten Brucken / ins Wasser gefallen / und allhie gestorben ist. Bischoff Conradus von Gurck / den der Pabst / wider Bischoff Degenharden / zum Bischoff zu Fresing haben wollen / ist zu Lack von seinen Cämmerlingen / wegen fünff tausend Ducaten / so er bey sich gehabt / erdrosselt worden / wie in Metropoli Salisburg. Hundii, tom. 1. fol. 170. et 171. stehet. Er ward erstlich in einen Garten bey dem Schloß allhie begraben; nach etlichen Jahren aber / als man die Sach erfahren / vom Bischoff Nicodemo zu Freising Anno 1433. wieder außgebraben / und in die Pfarrkirchen zu Lack gelegt. Johann Witobitz / der Cillisch Obrist / hat dieses Stättlein An. 1451. belagert / und erobert / viel Gelds / und Guts darauß genommen / hernach dasselbe angezündet / und gantz abgebrant.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacarum. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1679, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Austriacarum_(Merian)_278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)