Seite:Topographia Austriacarum (Merian) 388.jpg

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kommen. Aber daher habe sich die Vneinigkeit / zwischen solchen zweyen Kirchen / alt / vnd new Aquileia, oder Grado, so nur zehen Meilen von einander gelegen / erhebt / so biß auff seine Zeit (der deß Jahrs 1489. den 10. Mertzen / gestorben) gewehret. Vnd habe der Patriarch zu Auqileia, dem Patriarchen zu Grado, vnd den Venedigern / so es mit Grado gehalten / immerzu durch Krieg Vngelegenheit gemacht. Endlich habe Bapst Nicolaus der Fünfte / den Titul eines Patriarchen zu Grado, vnnd auch deß Bischoffs in der Insel deß Castels / oder zu S. Peter / zu Venedig / abgethan / vnnd darfür einen Patriarchen zu Venedig / auß beeden / gemacht; vnnd seye also / nach abthun deß Patriarchats zu Grado (dann der zu Aquileia geblieben ist /) zum ersten Patriarchen zu Venedig / Anno 1451. Laurentius Justinianus gemacht worden. Vnnd dieses sagt obgedachter Bernard. Justinianus, sonderlich am 323. vnnd 411. blättern / berührter seiner Venedischen Histori. Obgemeldter Leander Alberti schreibet p. m. 439. a. daß der 82. Patriarch (zu Aquileia) Ludovicus Paduanus, sich / mit Einwilligung deß Bapsts Calisti, mit den Venedigern verglichen / daß der Patriarch solte haben die Herrschafft Aquileia, S. Veit / vnd S. Daniel; das übrige solte den Venedigern bleiben / doch dergestalt / daß Sie Ihme / vnnd seinen Nachfolgern / auff ewig / ein jedes Jahr drey tausend Ducaten / in Gold / geben solten. Dann vorhero / vnter dem achtzigsten Patriarchen zu Aquileia, oder Aglarn / namblich Hertzog Ludwigen von Teck / sich die Venediger deß Friauls bemächtigt haben / also / daß sein Nachfahr / Johannes Vitellius allein im Geistlichen Patriarch zu Aquilegia war. Nunmehr wohnen die Patriarchen gar zu Venedig / also / daß selbige Statt jetzt zween Patriarchen / als den von Venedig / vorhin zu Grado, vnd den von Aquileia, hat.


Aistersheim /

Ein Schloß / vnd Marckt / in Ober-Oesterreich / oder / im Land Ob der Enß / gelegen; so noch neulich Herrn Achatzen / Freyherrn von Hohenfeld / gehört haben solle.


Alkhofen /

Auch ein Ober-Enserischer / oder Ober-Oesterreichischer Marckt; von welchem / vnd dem nahend gelegenen Closter Wilhering / im Text / p. 49.


Altenhofen /

Ein Saltzburgischer Marckt / vnnd Schloß / in Kärndten; davon auch im Text / am 100. blat.


Altenmarckt /

Ein feiner Marckt-Fleck in Ober-Steyer / bey den Ober-Oesterreichischen Gräntzen gelegen.


Ambstetten /

Ein schöner wolerbauter / vnnd dem Bisthum Passau gehöriger Marckt / in Vnter-Oesterreich / vnd auff der Wienerischen Landstrassen / 4. Meilen vnter der Statt Ens gelegen.


S. Andre

Ein Saltzburgisches Stättlein / vnnd Schloß / im Hertzogthum Kärndten / vnd im Laventhal / gelegen; allda der Bischoff von Lavant / wie auch der Probst / ihren Sitz haben; davon / vnd dem nahend beym Stättlein gelegenen S. Pauls Closter / so das reichste in Kärndten seyn solle / vnd das dem Hauß Oesterreich als Hertzogen in Kärndten / gehörig ist / vnser vorhin getruckter Text / pag. 92. zu sehen.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacarum. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1679, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Austriacarum_(Merian)_388.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)