Seite:Topographia Bavariae (Merian) 218.jpg

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seye solches Closter das Fundament der stattlichen / vnnd in der ObernPfaltz vorhin berühmbten Schulen zu Amberg / so auß disem Closter Ensdorff / durch Indulgentz deß Papstes / entstanden.

Ergoldtspach / oder Erwoltzpach / ins gemein / Erberspach / oder Eberspach / 3. Meilen von Landshut / vnd sampt den Märckten Frantenhausen vnnd Pilsting / vnter selbiger Regierung / vnd nahend Kolnbach vnd Kirchberg / in dem Teispacher LandtGericht gelegen; ein feiner Marktflecken.

Essing / ein Marcktfleck / vnter dem Schloß Randeck / an der Altmüll / oberhalb Kelheim / sampt einer StifftsKirch / so beede den Inhabern der Herrschafft Randeck gehörig / die vor Zeiten deß Geschlechts deren von Abensperg gewesen; denen die Hertzogen in Bäyern succedirt; auß welchen Hertzog Wilhelm solchen Orth / wegen getrewer Dienste / Doctor Leonhardten von Eck / seinem geheimbden Rath / gegeben / dessen Sohn Oßwald / wegen Schulden getrungen / diese Herrschafft Herrn Ott Heinrichen / Grafen von Schwartzenberg / verkaufft / der sie Anno 1579. noch inngehabt hat; wie tom. 2. Metrop. Salisbur. fol. 288. seqq. in dem Wort Essing / mit mehrerm hievon zu lesen.

Ettal / ein vornehmb Closter Benedictiner Ordens / in OberBäyern / zwischen Partenkirchen vnnd Schonga / am Anfang deß Flusses Amber / (so durch den See gleichen Nahmens laufft) gelegen; davon Bruschius cap. 8. de Episcop. Germ. p. 144. vnd Hundicus in Metrop. Salisburg. fol. 296. seqq. tom. 2. zu lesen.

Vnd ist diser der jenige Orth / dahin man viel Wallfahrten anstellet; wie Raderus, in epist. dedicat. Bavar. Sanct. vol. 1. folio 5. erinnert / vnd sagt / daß fast kein Ort im Bäyerland gefunden werde / da man nicht herrliche Anzaigungen der Heyligkeit / vnd Religion / antreffen solte / etc. Celebratur, schreibt er ferners / antiquissima sedes Oetingana; visitur frequenter Virgo Aetalensis, colitur assiduè Duntenhusiana, Aufkirchensis, Bobergiana, Allerstorfensis, Beisenbergiana, et in Regio Bojorum, ad cryptam, Monacensis, alibique passim aliae non paucae.

Falckenstein / Von diesem Ort stehet in tom. 4. Theat. Eur. f. 636. also: Falkenstein ein vestes Berghauß / von Chamb anderthalb Meilen / gegen Regenspurg gelegen / etc. dahin wurde Schwed. Volck im Jahr 1641. auß Chamb commandirt / zu recognoscirn / vnd da es mehrers nichts außrichten konte / das darbey ligende Stättlein in Brand zu stecken. Dises geschahe / das vbrige muste man lassen. Von disem lage 2. Meilen das auch veste Berghauß Falckenfelß / vff 2. Meiln von Straubingen / etc. zwischen welchen Häusern die darinnen ligende Crabaten fast täglich streifften. Es wurden 300.Schwed. Mußquetirer dahin commandiret / ist aber von sonderer irer Verrichtung nit viel vernommen worden. In dem 6. tom. Theatri Europ. stehet / daß An. 1648. Königsmarck das veste Hauß Falckenberg in der Obern Pfaltz erobert / welches Anno 49. nach Abzug der Schwed. die Chur Bäyerischen wider in Posseß genommen hätten; wie auch Waldeck.

Friburg / oder Fridburg / bey dem Wald Hönhard / an der OberOesterreichisch vnnd Saltzburgischen Gräntzen / vnter der Fürstl. Bäyrisch-Burckhausischen Regierung / ein feiner Marckt / sampt einem Landgericht / darein der Marckt Matikofen / (an dem Wasser-Matich / so bey Brauna in den Inn kompt / gelegen;) Item 1. Closter / ein Schloß / 7. Adeliche Sitz / 2. Hoffmarchen; Item Dörffer / vnd andere Güter / gehörig seyn.

Fürstenfeld / ein Cisterzer Ordens Closter in OberBäyern / an der Amper / oder Ambra, von Herzog Ludwigen in Bäyern erbawt / nach dem er seine erste Gemahlin Mariam, eine Herzogin von Braband / auß Eyfersucht / An. 1256 hat hinrichten lassen; allda er auch / als er An. 1294 gestorben / begraben worden ist. Sein Sohn Käyser Ludwig der Vierdte / hat hernach An. 1331. diese Stifftung bestättiget. Siehe hievon tom. 2. Metrop. Salisb. f. 327. seqq. vnd von obgedachter Mariae Vnschuld vnnd Todte / Brunnerum part. 3. Annal. li. 14. p. 786. seqq. Aventin. libr. 7. folio 429. der Lateinischen edition, vom Jahr 1615. in fol. vnnd in meinem Anno 54. getrucktem Handbuch / titul. Argwohn. pag. 18. seqq.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1644, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_218.jpg&oldid=- (Version vom 8.12.2018)