Seite:Topographia Circuli Burgundici (Merian) 511.jpg

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darauff die Mauren niederreissen / die Thürn abbrechen / die Bollwerck zerstören / und die Statt verbrennen lassen / daß sie also gleichsam wie ein offen Feld gantz erbärmlich / und verwüstet / noch im Jahr 1482. da lage. Folgends hat sie sich / unter der Franckreichischen Regierung / wieder etwas erholt / ist aber darauff Anno 1492. von deß Käysers Maximiliani I. Kriegsvolck eingenommen worden / und dardurch wieder an ihren Herrn kommen. Umbs Jahr 1533. hat sie ein grosse Feursnoth gehabt / dardurch sie abermals übel verstellt worden. Anno 1595. hat der von Tremblecourt, mit seinen Frantzosen / und Lothringern / sie belagert / und durch Vbergab / bekommen. Es hat aber der Feind den Accord nicht gehalten / sondern ist mit der Statt so grausam umbgangen / als jemals von den allerärgsten Strassenräubern einer Statt wiederfahren ist. Anno 1644. hat der Mareschal von Touraine, Frantzösisch und Weymarischer General / die Stätte Vesul, Brame, Luxeul, Metze, und Torval, in Burgund eingenommen; wie Georg. Engelsüß / im 2. Theil Weymarischen Feldzugs / berichtet.


Villafans, Villaphanum, Villephanum, oder Villa Famensis, ein Stättlein / in einem Thal / zwischen Ornons, und Chasteauneuf, an der Louue oder Lupo gelegen / so über die andere ihres Bodens Fruchtbarkeit / einen guten Weinwachs / und Rebenberg / an statt der Mauren / hat / wie Cognatus pag. 104. berichtet. Mag aber seithero deß 1550. Jahrs / vielleicht befestiget / oder mit einer Mauer umbgeben worden seyn. Von hinnen ist Balthasar Girard gewesen / welcher Anno 1584. zu Delfft in Holland / Printz Wilhelmen von Oranien / mörderischer weise erschossen hat.


Vsier, Vsierum, ein Stättlein / sampt einem Schloß / und 4. Flecken / deren Inwohner / Vätter der kurtzweiligen Reden / und Possen / genannt werden; und deren Wort / und lächerliche Thaten / die andere Burgunder / die Zeit zu vertreiben / offtermals zu erzehlen pflegen; wie viel angezogner Cognatus, so selbst ein Burgunder gewesen / am 58. Blat / und auß ihme Paulus Merula, bezeuget.




Omissa, suis locis restituenda.


Zum Blat 79.

Im obern Gelderland finden sich noch etliche Ort / so der Quadorum, oder Quaden / so etwan in diesem Lande gewohnet / Nahmen behalten haben.

Zum Blat 81.

Von den Nahmen Batau / und Velau / schreibet gedachter Autor, daß Batau nicht von Batone, gleichsam Batenshave / oder Batonis peculium, herkomme; sondern hält für gewiß / Bataviam, et Velaviam, quae Rheni solo interpositu, ab invicem dispescuntur, ex comparatione quodammodo latifundiorum ita antiquitùs Indigenis denominata, ut illa, Batavia scilicet, ob pascua praestantiora, bat, aut bet Ouwe, nomen acceperit; haec ob eadem minus opima Vaelowe. Est enim bat / sive bet / quod Latinè melius, aut praestantius, diceremus. Ouwe ager, aut pascuus locus; Vael denique gilvus color, inter album, et rufum medius, qualem ferè incultiora omnia, et ericetis obsita loca praeferunt: vel etiam Veel Ouwe dicta Velavia, ut multitudo quidem latifundiorum intelligeretur, sed Bataviae comparando minùs praestantium.

Zum Blat 84.

In der Franckfurtischen Herbst-Relation deß Jahrs 1653. stehet / daß Ercklens / Statt und Land / als ein Spanisch Lehen / dem Generaln / Graffen von Ladron, seye eingeraumet worden.

Zum Blat 88.

Dieses Kessel behält noch die Gedächtnuß

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_511.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)