Seite:Topographisch-statistische Nachrichten von der Stadt Wertheim, in der Grafschaft gleiches Namens, im Fränkischen Kreise.pdf/10

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an hat, so wie auch ihre Schuhe und ihr kleiner Kopfputz sind auch von dem Moder verschont geblieben. Von dem Leichname eines verstorbenen Grafen sind nur noch der Kopf, ein Arm und der Oberleib ungetrennt in dem Gewölbe anzutreffen. Nach einer nicht verwerflichen Urkunde vom J. 1635 liegt hier der Rest des in der Wertheimischen nicht nur, sondern auch in der Teutschen Geschichte merkwürdigen und ruhmvollen Grafen Ludwigs von Löwenstein-Wertheim, welcher im J. 1611 im 81sten Jahre seines Lebens starb. In seinem Gesichtszug zeigt sich noch viel charakteristischer Ausdruck, und die über die Kinnlade herunter hängenden Wangen verrathen das hohe Alter des Greisen und machen es noch glaublicher, daß hier der Leichnam Ludwigs von Löwenstein zu suchen sey.

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 Ausser den zwey Residenzschlössern der fürstlichen und gräflichen Linien, die beyde im vorigen Jahrhundert erbauet worden sind, und unter welchen das fürstliche ohnfern der Tauber am Ende der Stadt, das gräfliche aber, welches die Kemmete genannt wird, über der Stadt auf dem Berge stehet, enthält Wertheim auch noch andere gräfliche Wohnhäuser. Jenseit des Mayns, in dem Dorfe Creuz-Wertheim