Seite:Topographisch-statistische Nachrichten von der Stadt Wertheim, in der Grafschaft gleiches Namens, im Fränkischen Kreise.pdf/4

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Theilen, tragen wenig oder gar keine Spuren der Verwüstung an sich, und bezeugen durch ihre Fortdauer die veste Bauart des alten Teutschen Adels. Von dem Wohnsitze der vormahligen Grafen, welcher an der, gegen die Tauber liegenden Seite des Schlosses angelegt war, und den Graf Rudolf im J. 1310 erbauete oder nur herstellte, ist allein die vordere Seite und ein Theil der Seitenwände noch unbeschädiget. Das Übrige davon, sammt einigen Thürmen und der Schloßkirche, welche Graf Ludwig von Stollberg nach Abgang der alten, die schon im 13ten Jahrhundert vorhanden war, im J. 1562 neu erbauet hat, sind im dreyßigjährigen Kriege, in welchem bald die Kaiserlichen, bald die Schweden von dem Schlosse Besitz nahmen, und es als einen guten Paß zur Beherrschung des Mayns, so lange sie konnten, behaupteten, bey verschiedenen feindlichen Anfällen auf dasselbige, sehr beschädiget oder zertrümmert worden. An dem Eingange des Schlosses, wozu eine Brücke über einen tiefen Graben führet, wird heutzutag in zwey Thürmen, die durch ein Zwischengebäude verbunden sind, das gemeinherrschaftliche Archiv aufbewahret, und in einem andern Thurme hat der Stadtthürmer seine Wohnung.

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