Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 018.jpg

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Bogen zu Gesichte kömmt. Du wirst die Arbeit zwar vor nicht gemein, aber doch vor nicht sonderlich achten. Die Kürtze der Zeit und andere Umstände sind hinderlich gewesen, daß ich nicht so, wie es hätte seyn sollen, Fleiß darauf wenden können. Ich mache mir daher nicht die geringste Einbildung, einiges Lob oder Ruhm der Gelehrsamkeit dadurch zu erlangen, sondern ich bin zufrieden, wenn nur meine Arbeit dir, Geneigter Leser, nicht gantz vergeblich und verdrießlich scheinet. Ich verspreche mir dieses um so viel gewisser, da mir zur Zeit noch kein Autor bekannt ist, der absonderlich von dieser Materie etwas geschrieben, als Hr. M. Philip Rohr, von Marck-Ranstadt, welcher ebenfalls eine Dissertation hiervon A. 1679. auf unserer Universität Leipzig gehalten, die den Titel führet: Diss. Historico-Philosophica de Masticatione mortuorum.

Ich suchte anfangs viele darinne, das in meinen Kram dienen solte; aber da ich sie genauer ansahe, befand ich, daß sie zwar vieles versprochen, aber wenig geleistet habe. Bey so gestalten Sachen, wollest du dir gegenwärtige Arbeit bestens empfohlen seyn lassen und glauben, daß, so dieser erste Versuch wohl aufgenommen werde: du in kurtzen mit GOtt vielleicht etwas gründlichers und bessers zu gewarten haben werdest.