Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 021.jpg

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Q. D. B. V.

§. 1.

DIe gantze Natur ist voller verborgenen Kräffte. Es hat die Natur-Lehre zwar zu unsern Zeiten bey nahe den höchsten Grad der Vollkommenheit erreichet, aber es trägt sich doch immer und täglich etwas zu, das die gelehrtesten Meinungen derer Weltweisen umkehren kan. Diejenigen, welche vorgeben, es würcke die gantze Natur nicht anders denn mechanice, die verwerffen alle dergleichen verborgene Kräffte der Natur, oder so genannten qualitates occultas, als Weiber-Mährgen, die in denen Schulen derer Aristotelicorum ihren Ursprung genommen. Alleine da sie die Natur nicht anders als von hinten zu ansehen und alles auff deutliche experimenta ankommen lassen, so langen sie, so zu sagen, mit ihren äussersten Fingern nicht an dieselben, weil sie ihnen über alle Grentzen der Möglichkeit gesetzt zu seyn scheinen. Und gewiß! die Zeichen (phænomena) die zu unsern Zeiten im Reiche der Natur sich geäussert, sind so beschaffen, daß man sich nicht wundern darff, wenn fast alle und auch die besten Philosophischen Oracul darüber verstummen.


§. 2.

Es giebt einige unter denen Weltweisen, die alle dergleichen Natur-Wunder entweder GOtt