Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 042.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Dingen erwecken, obgleich eigentlich und würcklich nichts verhanden ist, das in die Sinne fället. Es erhellet dieses aus denenjenigen Erscheinungen, welche einem alleine geschehen, da viele, die sich dabey befinden, nichts vermercken. Es pflegt zwar bißweilen auch die Erscheinung dem Menschen würcklich in die äusserlichen Sinne zu fallen, wenn nehmlich der Geist in der Lufft einen Leib, der nur den Schein davon hat, annimmt. Alleine es ist derselbe allezeit so beschaffen, daß wenn man mit einem Lichte hinzu nahet, solcher von sich selbst verschwindet.


§. 20.

Wenn wir das Kauen und Schmatzen der Todten betrachten, so werden wir nichts von einem dergleichen Blend-Wercke gewahr. Haut, Haare, Bart, Nägel und alle übrigen Glieder des oben beschriebenen Hungarischen Cörpers haben von einem iedweden betastet werden können. Es hat auch der Teuffel, oder wer derjenige Geist gewesen, der nach der irrigen Meinung des Pöbels durch das Kauen und Schmatzen des obgedachten Cörpers in den Häusern der Menschen ein so grosses Sterben verursachet, sich auf keinerley Weise als ein Gespenste denen, die sich seinen Würckungen widersetzet, geoffenbahret, welches doch sonst insgemein zu geschehen pflegt. Wir lesen zwar in der Hungarischen Relation, es sey der verstorbene Plogojowitz zu denen Leuten im Schlaffe