Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 048.jpg

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können als verschlagene Geister, die tausend Künste wissen, sich auch wieder in Engel des Lichts verstellen und den Schein der grösten Gütigkeit an sich nehmen. Es gilt hier das Sprichwort des Pöbels: Es ist ein Teuffel wie der andere.[1] Dieses sagt nun zwar Garmannus, aber nicht der Pöbel in Hungarn. Denn dieser scheinet, nach der oben angeführten Relation, ebenfalls die Ursache des Todes bey dem obgedachten Wunder-Zeichen denen Dæmonibus oder Mittel-Geistern zuzuschreiben. Denn wir lesen, daß sie unter andern gegen den Kayserl. Provisorem ausdrücklich gesprochen: sie müsten Hauß und Guth verlassen, wenn nicht in kurtzen eine gerichtliche Besichtigung angestellet und der Cörper nach ihrem Gebrauch zernichtet würde; denn sie besorgten, es möchte endlich durch solchen üblen Geist das gantze Dorff zu Grunde gehen. Dieses bekräfftigen selbst die Sterbenden, die ausdrücklich bezeugt haben, daß der verstorbene Plogojowitz als ein Incubus und


  1. Nullos crediderim cum P. Thyræo Dæmones, qui tantum sunt mites: nullos, qui tantum sunt truculenti. Qui nunc mites, post truculenti, qui nunc truculenti, post mites. Nam nec mitibus sua deest bilis aut nocendi potestas vel voluntas. Et qui odio in nos sæviunt, quia mille artes norunt, etiam in angelos lucis se transformant et summam quandoque simulant mititatem. Habet hic locum vulgi emunciatum: Es ist ein Teuffel wie der andere.