Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 072.jpg

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und Francisco Redi[1] widerlegt worden. Es ist unsers Orts ietzo nicht, uns in Streitigkeiten einzulassen. Daher wir nur so viel bekräfftigen wollen, daß die Schlangen in den menschlichen Cörpern allerdings bißweilen ihr Behältniß haben und von ihrem Fleische fressen, nach dem bekannten Ausspruche Syrachs: Wenn der Mensch todt ist, so fressen ihn die Schlagen und Würmer. Sir. X. 13. Wolffgang Frantzius bestätiget dieses nicht nur durch sein Zeugniß, sondern setzet noch hinzu, daß die Schlangen in den menschlichen Gräbern bißweilen auch gezeugt werden könten, ob er gleich nicht zugeben will, daß solches aus dem Marck des menschlichen Cörpers geschehen müsse.[2]


§. 39.

Es verdienet hier dasjenige Ehren-Mahl und Monument angemerckt zu werden, welches die Stadt Meissen in der Kirche zu S. Afra zeiget. Es soll daßelbe zum Gedächtniß eines gewissen Edelmanns, Nahmens Wolffgang von Schleinitz, mit dem Zunahmen des Schönen, der daselbst A. 1523. begraben worden, auffgebauet worden seyn. Es konte derselbe auff keinerley Art und Weise beredet werden, sich in seinem Leben abmahlen zu lassen. Jedoch verlangte er, daß man ihn nach seinem Tode nach Verlauff eines Monaths ausgraben und in der Gestalt, darinnen man ihn finden würde,


  1. in Generat. Insect. p. 149.
  2. in Histor. Animal. P. IV. c. I. p. m. 780.