Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 100.jpg

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er an allen Gliedern gantz unversehrt gewesen, dergestalt, daß man auch an dessen Kleidern nicht die geringste Verletzung habe wahrnehmen können. Das öffentliche Instrument, das darüber aufgerichtet worden, finden wir bey dem Bzovio[1]. Man höre ferner Casparum a Rejes, welcher[2] gedencket, daß als man auf des Königs in Spanien Befehl An. 1656. die Königl. Cörper in das herrliche Begräbniß des Escurials, Pantheon genannt, gebracht, so sey Kayser Caroli V. Leichnam gantz unversehrt und ohne den geringsten Flecken und Zeichen einiger Fäulniß gefunden worden. Man höre endlich noch Thomam Bartholinum, in Respons. de Experim. Bils. p. 535. welcher aus dem Theop. Raynaudo de Incorrupt. Cadav. c. 2. erzehlet, daß A. 1642. zu Carpentras[3] ein weiblicher Cörper ausgegraben worden, der etliche Secula gelegen und unverweset gewesen. Er beschreibet ihn also: „Die Glieder lagen alle geschickt beysammen in ihrer Ordnung; iedoch war Fleisch und Haut etwas ausgetrocknet und schwartzbraun angelauffen. Die Brüste hatten noch ihre gehörige Weiche, und der Hals seine Lindigkeit; an den Hüfften, und der Wade des rechten Fusses, so an sich selbst unversehrt war, ingleichen hinter den Schulter-Blättern


  1. in Annal. Eccles. Tom. IV.
  2. in Campis. Elys q. 34. n. 26 p. 413.
  3. in der Grafschafft Avignon in Franckreich.