„Dieser Balsam ist des Leibes Leben und ein Gestirne, durch dessen Lebens-Strahlen die Glieder des Leibes erleuchtet werden, auff die Weise, wie durch das Licht der Sonnen die gantze grosse Welt-Machine erleuchtet zu werden pfleget.“[1]
Wir nennen dieses Principium ein allgemeines Leben, eine Vitalitatem, die der gantzen Natur gemein ist. Denn da GOtt bey Erschaffung dieses Welt-Gebäudes aus der oben beschriebenen ersten Materie durch eine Verdickung die Elemente hervor gebracht, so hat es nicht anders kommen können, es haben dieselben an der Vitalität der ersten Materie alle Theil nehmen müssen. Es sind aber die Elemente etwas dichtes und gebildetes[2] und werden von denen Philosophis insgemein in primaria und secundaria eingetheilet. Ein Elementum primarium, oder ein Element aus der erstern Classe ist derjenige Theil der ersten Materie, der nur eine einige sinnliche Qualität u. Eigenschafft hat, als z. E. das elementarische Feuer oder das Lichte-seyn (luciditas) und das elementarische Wasser oder die Feuchtigkeit und Flüßigkeit
Michael Ranft: Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern. Leipzig 1734, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tractat_von_dem_Kauen_und_Schmatzen_der_Todten_in_Gr%C3%A4bern_110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)