Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 137.jpg

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Bangve, Maslach, Hanff, Opium, Toback-Rauch, die Wurtzel Asparagi in denen pituitosis, boletus cervinus und dergleichen; von deren Würckungen unser Garmann viel wunderbahre Dinge, die sich an lebenden und todten Cörpern ereignet, erzehlet. Daß auch zu solcher Erhaltung des steiffen Gliedes die Furcht vor einem bevorstehenden Ubel etwas beytrage, wird iederman Garmanno[1] zugestehen, wenn er schreibt: „Wir sehen an denen Maleficanten, die zum Tode hingeführet werden, daß nicht nur alle äusserlichen Glieder, z. E. die Füsse starren, sondern daß auch die austreibenden also stimulirt werden, daß sie zu Stuhle gehen und ihr Wasser abschlagen müssen, ja selbst den Saamen von sich lassen; es kan daher bey jungen Leuten gar leichte geschehen, daß wenn die Glieder starren, auch die männliche Ruthe starre wird.“ Videmus enim in maleficis ad supplicium dandis non tantum externas corporis partes e. g. pedes rigere, sed & expultrices stimulari ita, ut excrementa alvi vesicæque egerint, imo & ipsum semen: in junioribus igitur facile fieri posse, ut rigentibus partibus vicinis etiam rigeat penis. Wer nun mit starrem Gliede stirbt, der behält auch im Tode ein starrendes Glied. Es ist dieses längst durch die Erfahrung bestätiget. Denn da die Nerven und Flechsen, so bald sie auffhören ihr Amt im Leibe zu verrichten, starre


  1. cit. loc. p. 304.