Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 140.jpg

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§. 38.

Dieses mag von der Vegetantz des Cörpers genung gesagt seyn. Wir kommen nunmehro auf das andere Phænomenon, das wir bey den schmatzenden Todten zu behaupten auff uns genommen haben. Es bestehet in der schädlichen Würckung derselben in die Lebendigen. Nociva in vivos Operatio. Wir müssen von denen ersten Gründen der Natur-Lehre den Anfang machen. Wir haben oben schon ad §. 10. sqq. gezeiget, daß die erste Materie, die GOtt geschaffen, zwey wesentliche Eigenschafften gehabt, die Vegetantz und die Sension oder Empfindung, welche beyde wir mit einem Worte Vitalitatem, das Leben genennet. Was die Vegetantz, die erste Eigenschafft unsers Principii, anbetrifft, so haben wir von derselben zur Gnüge gehandelt, auch daraus sattsam erkläret, was zur Demonstration der Vegetantz unsers schmatzenden Cörpers nöthig gewesen. Nun ist noch übrig, daß wir auch von der andern Eigenschafft der ersten Materie, der Sension, handeln damit wir auch das andere Haupt-Phænomenon unsers Cörpers daraus erklären können.


§. 39.

Wir haben diese Sension oder Empfindung schon oben beschrieben durch ein innerlich Fühlen dessen, was dem Wesen der Sache angenehm oder unangenehm deuchtet. Was in der Natur ist, trachtet nach seiner Erhaltung. Die Mittel