Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 177.jpg

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würden, ebenfalls zu Vampyren werden müsten. Also haben sie die obberührten 4. Personen auff gleiche Art exequiret. Diesem fügen sie auch hinzu, daß dieser Arnold Paole nicht alleine die Leute, sondern auch das Vieh angegriffen und ihnen das Blut ausgesogen habe. Weil nun die Leute das Fleisch von solchem Vieh genutzet, so zeiget es sich auffs neue, daß sich wiederum einige Vampyrs allhier befinden, allermassen in einer Zeit von 3. Monathen 17. (Einige machen nur 7. Personen daraus) junge und alte Personen mit Tode abgegangen, worunter einige ohne vorher gehabte Kranckheit in 2. oder längsten 3. Tagen gestorben. Dabey meldet der Heyducke Jowiza, daß seine Schwieger-Tochter, Nahmens Stanacka vor 15. Tagen sich frisch und gesund schlaffen gelegt, um Mitternacht aber sey sie mit einem entsetzlichen Geschrey, Furcht und Zittern in dem Schlaff aufgefahren und geklaget, daß sie von einem vor 9. Wochen verstorbenen Heyducken-Sohn, Nahmens Millove an dem Halse gewürget worden, worauff sie einige Schmertzen auf der Brust empfunden und von Stund zu Stund sich schlechter befunden, biß sie endlich den dritten Tag gestorben. Hierauf sind wir denselben Nachmittag auf den Freydhoff (Kirchhoff oder Gottes-Acker) gegangen, um die verdächtigen Gräber zu eröffnen und die darinnen befindlichen Cörper zu visitiren, wobey sich gezeigt:

1.) Ein Weib, Nahmens Stana, 20. Jahr