Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 222.jpg

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wissen diese guten Leute nicht, wo sie sich sollen hinwenden.“ Man kan auff eine viel wahrscheinlichere Weise, oder wenigstens doch eben so bequem dergleichen Casus erörtern, als wenn man die hypothesin de tribus partibus zum Grunde setzet. Wir werden weiter unten hören, wie geschickt unser Autor den Hungarischen Casum nach seinen Principiis zu erleutern vermag. Er theilet die Leute in Ansehen desselben in drey Classen ein und urtheilet von ihnen also: „Die meisten nehmen ihre Zuflucht zum Teuffel. Der ist ein Tausend-Künstler, der richtet solche Wunder an. Andere, die der Philosophie noch Platz geben wollen, sagen ja wohl, es sey eine sympathie; wenn man aber wissen will, was sympathie ist, so können sie nicht leugnen, daß sie obscurum per idem obscurum explicirt. Die dritte Art solcher Leute ist diejenige, welche sich nicht verrathen und zu solchem Ende lieber die gantze Geschichts-Erzehlung in Zweiffel ziehen wollen. Denn, sagen sie, es seyn so viel Historien in der Welt von Hexen, von Gespenstern, von Kobolden und dergleichen, welche letztlich alle falsch und als Betrug erfunden werden: Ergo sind alle Geschichte in rebus metaphysicis dieses Gelichters.“

Hierauff erzehlet er die oben beygebrachte speciem Facti von denen Hungarischen Vampyrs, und fängt so denn an, darüber zu philosophiren. Sein Eingangs-Discours lautet also: „Unsere Meinung hierüber zu entdecken, dürffen