Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 226.jpg

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Hierauff folgen die Reflexions über die Actenmäßige und umständliche Relation von den Vampyren oder Menschen-Saugern. Es kommt dem Verfasser auf folgende 6. Phænomena an, die er an denen Vampyren einer Untersuchung würdig achtet: 1.) Die Unverweßlichkeit der Cörper, 2.) das Wachsen der Haare und Nägel, 3.) das frische und fliessende Geblüthe, 4.) dieser Cörper Würckungen in die lebendigen Menschen, 5.) die geschehenen Executiones an denen entseelten Cörpern und 6.) das Schreyen eines gewissen Vampyrs, so bey der vollstreckten Execution gehöret worden.

Wenn ich meine Gedancken aufrichtig von dieser Schrifft eröffnen soll, so hat der Verfasser dabey meine Dissertationes zum Grunde gelegt und das, was wir darinnen von dem Principio Vitalitatis gesagt, auff seinen Welt-Geist applicirt, auch sich bemühet, die neuesten Relationes aus Hungarn daraus zu erleutern; wie glücklich er aber darinne gewesen, will ich in etlichen Proben weiter unten zeigen.

Daß der Autor allerdings meine Dissertationes gebraucht haben müsse, geben folgende Stellen zu erkennen. Er schreibet p. 25. also: „Dieser menschliche Geist macht, so lange er in dem Cörper ist, daß er wachsen und zunehmen, schwach und starck werden kan, welches von der unsterblichen Seele nicht gesagt werden kan, als deren Wesen keiner Veränderung unterworffen