Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 237.jpg

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Marcktschreyer die Liebhaber durch lustige Schwencke herbey zu locken. Er gestehet p. 101. selbsten, daß er bey Abfassung dieser Schrifft von sehr gutem Humeur gewesen. Alleine es ist nur zu beklagen, daß der gute Humeur ihn des Gebrauchs seines Verstandes beraubet, indem er so viele ungereimte Dinge und falsche Schlüsse hier und dar einfliessen lassen, daß man wohl siehet, er sey der Mann noch lange nicht, vor dessen Feder man sich zu fürchten habe, wenn er damit zu Felde ziehen wolle.

Die Herren Medici haben sich zu gratuliren, daß sie an ihm denjenigen gefunden, der sie aus ihrer Noth erretten können. Denn es versichert der Herr Verfasser p. 16. daß bey diesem Wunderzeichen, die Vampyren betreffend, Niemand übler daran gewesen, als die Herren Medici, die der eine da, der andere dort beym Ermel gekriegt und von ihnen wissen wollen das, was sie selbst bekennen, noch nicht genungsam erforscht zu haben. Aber siehe da! hier ist der Mann, der vor den Riß steht! Er ist, seinem Vorgeben nach, gezwungen worden, sein altes Studenten-Sprüchelgen wahr zu machen: Si tacuisses, Philosophus mansisses. Denn man hat ihn hier und da genöthiget, wie er p. 17. klaget, ein Denckmahl seiner Unwissenheit abzulegen. Man hat Mittel gefunden, zu machen, daß er der Marter abzukommen, zusammen geschrieben, was er hin und wieder davon discurirt gehabt. Alleine es soll dieses nicht im