Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 238.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ernst, sondern im blossen Schertz zu verstehen seyn. Der Herr Autor will sich nicht gerne selbst loben, weil er von seinen sinnreichen Gedancken überzeugt ist, daß sie überall Approbation finden würden. Alleine mich deucht immer, es sey hier kein Schertz zu verstehen. Der viele Mischmasch der vorgetragenen Sachen giebt sattsam zu erkennen, daß er alles zusammen geschrieben, was ihm in seinem Realien-Buche zu Gesichte gekommen, es hat sich hieher schicken mögen, oder nicht.

Alleine was hat denn der Herr Verfasser durch seine geschwängerten Ideen ausgeheckt? Er spricht p. 17. selbsten, ein Kalb; „aber kein güldnes, welches zu seiner Resolution einen so künstlichen Chymicum, als Moses gewesen, bedürffe, sondern ein grob fleischernes, quod pingve quiddam sapit.“ Alleine es entschuldiget sich derselbe damit, daß es die Leute nicht anders haben wollen. Wenn sonst ein Wirth seine Gäste scharff zum Truncke forciret und es entstehen Kälber daraus, so pflegen sich die Gäste insgemein damit zu entschuldigen: daß, da es die Leute nicht anders haben wolten, so mögen sie es auch haben. Aber daß dergleichen von einigen Scribenten, die sich von ihren Lesern kein geneigtes Urtheil zu versprechen gehabt, geschehen seyn solte, können wir uns nicht erinnern, gehört oder gelesen zu haben.

Denen Herren Geistlichen vermeint er einen rechten Rang abgelauffen zu haben; daß er ihnen mit seiner Schrifft zuvor gekommen, ehe sie ihr