Seite:Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern 275.jpg

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wird, welches man unter andern auch daher abnehmen kan, weil die alten Sclavonier sich nachhero bemühet haben, ein Mittel auszufinden, wodurch die noch in den Gräbern verborgenen Vampyren aufs kürtzeste entdeckt und verrathen werden könten, da sie denn endlich darauf gefallen sind, daß sie ein gantz schwartzes Pferd auf die Kirch-Höfe haben lauffen lassen und Achtung gegeben, bey welchen Gräbern dasselbe stille gestanden. etc.

XV.

Dissertatio de Hominibus post mortem sanguisugis, vulgo sic dictis Vampyren Præside M. JO. CHRISTOPHORO POHLIO, Lignic. Sil. & Resp. JO. GOTTLOB HERTELIO, Philos. & Med. stud. in Academia Lipsiensi d. XXX. Aug. 1732. habita. Lips. in 4. 3. Bogen.

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ES sucht der Herr Auctor die Geschichte von denen Vampyren in kurtzen Sätzen theils verdächtig zu machen, theils etwas zu erleutern. Die Besichtigung mit denen todten Cörpern hält er vor unrichtig und unvollkommen, weil sie ohne Zuziehung eines verständigen Medici geschehen, und die speciem facti, so davon bekannt gemacht worden, beschuldiget er vieler Contradictionen. Er verwirfft die so genannten Vampyren gantz und gar, und behauptet mit dem Weimarischen Medico in seinen muthmaßlichen Gedancken