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Maria.
     (Sie erwacht aus ihrer Ohnmacht und lehnt sich an Margarethe.)
Erzählt nur weiter wie es ging. Ich höre.

Douglas.
Es thut mir leid – was ich erzählt – doch hört:
Ein andrer Reiter sprengte rasch herbey,
Fiel jenen Räubern plötzlich in den Rücken,

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Und hieb drauf los mit Kraft. Ich selbst bekam

Jetzt neuen Muth und freyes Spiel. Wir schlugen
Die Hunde in die Flucht. Ich wollte danken
Dem edeln Retter. Aber dieser rief:
„Ich habe keine Zeit“ und jagte weiter.

Maria.
     (Lächelnd.)

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Ach, Gott sey Dank! Ihr habt mich sehr geängstigt.

Jetzt bin ich wieder wohl. Margrethe führ’ mich.
Freundinnen warten meiner in dem Saal.

Margarethe.
     (Aengstlich zu Mac-Gregor.)
Du, sey nicht bös. Die arme Margreth’ ist
Nicht immer toll.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)