Nach[1] fremden Taschentüchern. Stiehlt wie’n Rabe.
Ey, seht, wie er im Schlafe hastig fingert!
Er stiehlt sogar im Traum. Seht nur er schmunzelt.
War einst ein Schneider; mauste anfangs Läppchen,
Bald aber Lappen, endlich Stücke Tuch.
Mit Noth ist er dem Hängen einst entronnen;
Seitdem hat er das Zucken in den Beinen.
Von einer Leiter, wie der Vater Jakob.
Doch seht mahl dort den alten, dicken Robin,
Wie er so ruhig liegt, und schnarcht, und Ach!
Der hat schon zehn Mordthaten auf der Seele.
Und absolviren könnt’! Er ist ein Ketzer,
Und nach dem Hängen muß er dort noch brennen.
Ratcliff.
(Er ist immer unruhig im Zimmer auf und abgegangen, und sieht beständig nach der Uhr.)
Glaubt’s nicht, der alte Robin wird nicht brennen.
Dort oben giebt es eine andre Jury
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Rach (s. Verbesserungen)
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)