Seite:Tragoedien nebst einem lyrischen Intermezzo 049.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
580
Verdammter Doppelgänger, Nebelmensch,

Anglotze mich nicht mit den stieren Augen –
Mit deinen Augen saugst du aus mein Blut,
Erstarren machst du mich, Eiswasser gieß’st[1] du
In meine glüh’nden Adern, machst mich selbst

585
Zum todten Nachtgespenst – du zeigst dorthin?

Mit langem Nebelarm zeigst du dorthin?
Soll ich? Marie? Die weiße Taube? Blut?
Soll ich? Hollah, wer spricht? Das war kein Wind.
Maria soll ich mit mir nehmen? Nickst du?

590
Es sey, es sey, mein Wille ist von Eisen,

Und ist allmächt’ger noch als Gott und Teufel.

(Er stürzt fort.)




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gießt (s. Verbesserungen)
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)