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Maria.
Erzähl’ doch weiter.

Margarethe.
     (Aengstlich.)
Erzähl’ doch weiter. Nun, am andern Morgen
Lag, bey der alten Schloßmau’r, todt und blutig
Der Edward Ratcliff –

Maria.
Der Edward Ratcliff Und die arme Mutter?

Margarethe.

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Je nun, die starb, vor Schreck, drey Tage drauf.


Maria.
O das ist gräßlich!

Margarethe.
     (Im kalten, höhnischen Wahnsinntone.)
O das ist gräßlich! Hättest du erst selbst
Gesehn mit deinen kleinen Augen, Püppchen,
Wie an der Schloßmau’r Edward Ratcliff lag –
Hu, hu, das blut’ge Bild klebt mir im Kopf!

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Und weil ich weiß wer ihn erschlagen hat,
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_056.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)