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Aly.
     (Lächelnd.)
Ihr Vater nicht? Seyd ohne Sorge, Señor.
Urkundlich und durch Testamentes Kraft
Hab’ ich sie anerkannt als eigne Tochter.

395
Jetzt, Señor, seht Ihr wohl, warum nur Clara

Verfügen konnte über ihre Hand.
Doch merkt’s Euch, niemand hier, sie selber nicht,
Kennt dies Geheimniß.

Don Enrique.
Kennt dies Geheimniß. Señor, staunen muß ich –

Aly.
Mittheilen aber muß ich’s Euch, dem Bräut’gam.

400
Doch erst gelobt mir, daß ihr es verschweigt,

Sogar vor Eurer Braut, damit ich ihr
Den großen Schmerz erspare, und die Ruh’
Aus ihrem süßen Herzchen nicht verscheuche.

Don Enrique.
     (Giebt ihm den Handschlag.)
Mit meinem Ritterwort’ gelob’ ich Schweigen.

Aly.

405
Ihr wißt, ich hieß nicht immer Don Gonzalvo.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)