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Was! Was denn! Sie gehn doch noch nicht! Ach, Welsch, machen Sie doch keine Geschichten! Wird Ihre Schwägerin eben ’n bißchen warten! Komm Se immer noch früh genug hin! Lächerlich! Bleiben Sie doch noch ’n bißchen! Ih – bleiben Sie doch noch! Na, wenn Sie durchaus wollen. Warten Sie, ich bring Sie raus. Hier – das ist Ihr Überzieher. Das ist meiner. Ja, ich laß bei Kropat arbeiten – ich bin ganz zufrieden … er macht mir Extrapreise. Der Meister bedient mich immer selbst. Welsch, ham Sie das Papier hier hingeschmissen? Ach, das is von Ihren Blumen. Walter! Nimm mal das Papier hier weg! Hilde soll hinten nicht sonen Krach machen; sag ihr mal, Papa will das nicht. Und schick mir mal das Mädchen vor. Na, denn auf Wiedersehn, Welsch! Auf Wiedersehn! Komm Se gut nach Hause!

Wo bist du denn? Ich weiß nicht: der Welsch gefällt mir nicht. Nerwöhs is der Mann! Ich hab ihm ’ne Geschichte erzählen wollen – weißt du, das von dem jungen Mann, was ich dir schon erzählt habe, neulich vom Theater … die Sache is ja auch sehr interessant … Welsch kannste nichts erzählen. Weißte, was er tut? Er hört nicht zu.“


Herr Wendriner beerdigt einen

„Gräßlich, so ’n feuchter Regentag! Haben Sie Ihren Schirm? Ich nehm immer ’n Schirm mit. Schrecklich, die arme Frau. Ich hab ihn noch gekannt, wie er in der Alexander-Straße seinen kleinen Laden gehabt hat – ein grundanständiger Mann. Nu – die Frau ist versorgt, der Mann hinterläßt mindestens seine achtmalhunderttausend. Ich weiß nicht: ich hab ihn immer gern gehabt. Noch vor zwei Monaten haben wir über Gruschwitz Textil gesprochen, ich hab ihm den

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Kurt Tucholsky: Mit 5 PS. Berlin: Ernst Rowohlt, 1928, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tucholsky_Mit_5_PS_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)