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und blauen Seen, wo die Butter und die Damen so frisch sind, daß man nie mehr Margarine essen mag – im Winter will ich eine Stadtwohnung haben. Darin soll dein Name gesegnet werden für und für, denn du wirst eine bessere Wohltäterin sein als Hebbeln seine. Vergiß es nicht: in Paris. Im Siebenten.


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Es gibt ein englisches Theaterstück, darin wird gezeigt, wie ein junger Mensch einen Untergrundbahnzug erreichen will, er kommt zu spät, und an der Sperre lassen sie ihn nicht durch … der Zug fährt ihm grade vor der Nase weg. Zweite Szene: das noch einmal – aber nun stößt er den Mann an der Sperre beiseite, fliegt vor, taumelt noch grade in den abfahrenden Zug. Und darin sitzt ein Mädchen, mit dem er ins Gespräch kommt – in dem Zug sitzt ein Schicksal: sein Schicksal, das er erlebt hätte, wenn er damals den Zug erreicht hätte …

In Paris habe ich neulich eine Wohnung gesehen – das war meine Wohnung. (Du hast keinen Sperrdruck, S. J.? Sperr: „meine“ – es war meine, meine, meine Wohnung.) Einen Nachmittag lang habe ich geglaubt, ich könnte sie vielleicht haben.

Sie lag im fünften Stock, oder war es der sechste? Jedenfalls schob sich der Fahrstuhl nicht weiter hinauf, die Treppen hörten scheinbar auf – und dann kam eine kleine Privattreppe, und da hinauf gings. Oben war eine Tür, ein Korridorchen … Und dann das Arbeitszimmer aller Arbeitszimmer: ein riesiges, hohes Atelier; an der Breitwand führte noch eine kleine gewundene Treppe hinauf, da standen die

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Kurt Tucholsky: Mit 5 PS. Berlin: Ernst Rowohlt, 1928, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tucholsky_Mit_5_PS_171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)