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Repräsentation, waren also die zwei Hauptwünsche der ganzen Lütticher Nation.

In Rücksicht auf den ersten Punkt kam der Fürst den Aeußerungen seines Volks zuvor, und lud die Geistlichkeit ein, die Abgaben gleich zu tragen, und ihren sie davon befreienden Privilegiis ganz auf immer zu entsagen. Zugleich schrieb er die lange gewünschte Versammlung der Stände aus.

So edelmüthig dies Betragen des Regenten war, so edelmüthig war auch die Art, wie die Nation solches aufnahm. Sie mischte unter ihren lebhaftesten Dank die Aeußerung des Wunsches ihre bürgerliche Freiheit durch Abschaffung des Reglements von 1684 wieder hergestellt zu sehen.

Dieser Wunsch[WS 1] äußerte sich wie bei einem ganzen Volk ein allgemein gewordener Wunsch sich äußern kann, stark und laut – aber ohne Beleidigung irgend eines Menschen. Er ward dem Fürsten von seinem Schwestersohn, dem Dohmherrn Grafen Geloes, und seinem Kanzler Baron de Slase vorgetragen. Er gab schriftlich seine Einwilligung zu Allem, was das Wohl seines Volks befördern, und dessen Wünsche erfüllen könne.

Hierauf legte der bisherige Magistrat seine Aemter nieder, das Volk schritt durch einstimmigen Zuruf zur Wahl eines neuen, und wählte Männer, die im Besitz der allgemeinen Liebe und

Anmerkungen (Wikisource)

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anonym: Ueber die Lütticher Revolution. In: Braunschweigisches Journal, 3. Band, S. 81–102. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_L%C3%BCtticher_Revolution.pdf/11&oldid=- (Version vom 5.3.2017)