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selbst allen den Gefahren auszusetzen, welche der Widerstand eines für Freiheit und Leben kämpfenden zahlreichen und muthigen Volks mit Gewißheit voraussehen ließ.

War es nicht in einer so äußerst wichtigen Sache eben sowohl Pflicht, als bei der unbedeutendsten Kleinigkeit jeder vernünftige Mensch es für Pflicht hält – erst zu untersuchen, und dann zu richten und zu verdammen? Dieser der Vernunft und der Verfassung gemäße Weg wäre gewiss allem Uebel zuvorgekommen; aber er hätte keines gestiftet, er hätte Ruhe und Ordnung hergestellt, wenn sie gestöhrt waren: aber nicht sie unterbrochen, wenn sie es noch nicht waren; er hätte den Schuldigen (wenn er da war) von dem Unschuldigen gesondert, und dem Lütticher Lande nur Befestigung seines Wohlstandes gegeben, ohne ihm Verwirrung und Ruin zu drohen.

Ich habe nicht Lust die Empfindung meiner Leser zu erregen, und ihre Einbildungskraft zu erhitzen, durch eine Schilderung alles des Greuels und der Abscheulichkeiten, wodurch von dieser Zeit an eine der schönsten Provinzen Deutschlands zum Theil schon verwüstet ist, und immer mehr verwüstet werden wird.

Empfohlene Zitierweise:
anonym: Ueber die Lütticher Revolution. In: Braunschweigisches Journal, 3. Band, S. 81–102. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_L%C3%BCtticher_Revolution.pdf/18&oldid=- (Version vom 5.3.2017)