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so in den Lauf der Dinge gehörten, daß man sich nicht einmal darüber wundern oder dawider reden dürfte – über eine scheinbare Gesetzwidrigkeit in Rücksicht auf die Form und den Buchstaben, aber sehr viel Beschwerde erheben.

Vielleicht hat nie ein Monarch, in einer solchen Sache menschlicher, edler, uneigennütziger und weiser gehandelt, als der König von Preußen in der Lütticher Sache.

Es war, als könnte man ihm einen solchen Ruhm, den er bei den unparteiischen Zeitgenossen, und der Nachwelt sicher behaupten wird, gar nicht verzeihen. Man kann es ihm nicht vergeben, daß er sich nicht hat zum Werkzeug des Verderbens eines schuldlosen biedern Volks gebrauchen lassen wollen, und dagegen die eines Königl. Herzens unwürdige Beruhigung annehmen, dieses Verderben in bester processualischer Form bewirkt zu haben.

Uebrigens ist es für den, der Gerechtigkeit liebt, und dem das Wohl der Menschheit am Herzen liegt, eine überaus angenehme Entdeckung, daß unsere Reichs-Gesetze selbst dafür gesorgt haben, daß um der Form willen nicht die Sache zu Grunde gehe – und daß dieses Gesetz auf den Fall, wovon die Rede ist, gleichsam ausdrücklich gemacht zu seyn scheint.

Empfohlene Zitierweise:
anonym: Ueber die Lütticher Revolution. In: Braunschweigisches Journal, 3. Band, S. 81–102. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_L%C3%BCtticher_Revolution.pdf/20&oldid=- (Version vom 5.3.2017)