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Wahrheitsliebe und der Art von freimüthiger Zuversicht, die nur die Frucht von beiden seyn kann.

Unmöglich hätte ein Mann wie Dohm so schreiben können, wenn nicht die Schritte, die sein Monarch ihn thun hieß, seiner eigenen innigsten Ueberzeugung nach durchaus edel und würdig gewesen wären. Doch eine solche moralische Gewißheit, an die leider der Glaube der Menschen vorzüglich in allem, was Staatsgeschäfte betrift, gänzlich erstorben zu seyn scheint, würde wohl nur wenigen Lesern genügen – glücklicher Weise aber kann man dieselbe gänzlich bei Seite setzen, und darf seinen Glauben nur den öffentlichen Akten und den unleugbarsten Thatsachen, die fast immer durch das Zeugniß der Gegner, wo es noch eines Zeugnisses bedurfte, bewährt sind, nicht versagen.

Es ist nach allem, was man so sonnenklar in der Schrift des Herrn von Dohm siehet, das Verfahren des Preußischen Hofes in der Lütticher Sache dem gesunden Verstande, der natürlichen Gerechtigkeit und Billigkeit so gemäß, daß jeder Unparteiische ihm seinen zustimmenden Beifall unmöglich versagen kann. Außerdem ist es in der That ein sehr schönes, rührendes und merkwürdiges Beispiel, daß nur der unumschränkteste und in seiner Unumschränktheit sicherste Regent in der Welt, ohne irgend eine eigennützige Absicht,

Empfohlene Zitierweise:
anonym: Ueber die Lütticher Revolution. In: Braunschweigisches Journal, 3. Band, S. 81–102. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_L%C3%BCtticher_Revolution.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.10.2017)