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und selbst unter der Gefahr mannigfacher Verdrüßlichkeiten und politischen Nachtheile, eine Nation mit ihren Gerechtsamen und Freiheiten gegen ihren Regenten in Schutz nimmt, und kein Werkzeug ihrer gewaltsamen, und als rechtmäßig vorgespiegelten Unterdrückung seyn will.

So kann ein Monarch handeln, der in seinem eigenen Lande nicht Despot seyn, und keinen Despotismus leiden will – in dessen Staate die Gesetze heilig, und gegen jeden Eingriff, selbst den seiner eigenen Willkühr gesichert sind, und in dem der ganze Gang und Mechanismus der öffentlichen Geschäfte die bürgerliche Freiheit und die Gesetzmäßigkeit erhält und befördert. O wolle Gott, daß ein solcher Geist der wahren Freiheit in diesem mächtigen und glücklichen Reiche von seinem Könige und dessen erstem Minister bis auf den niedrigsten Bürger herab sich stets erhalten und stets wachsen möge, daß keiner in ihm anders als nach Gesetzen handeln, und keiner sich anders als den Gesetzen gemäß behandeln lassen wolle!

So groß und edel nun aber auch die Absicht, und das Benehmen des Preußischen Monarchen und seines Herzbergs in der Lütticher Sache waren – und so wohlthätig der Erfolg derselben für das Land und den Bischoff von Lüttich hätten werden können – so sehr hat man gleichwohl

Empfohlene Zitierweise:
anonym: Ueber die Lütticher Revolution. In: Braunschweigisches Journal, 3. Band, S. 81–102. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_L%C3%BCtticher_Revolution.pdf/4&oldid=- (Version vom 5.3.2017)