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Jahr. Er erinnert sich eines „schnauzbärtigen Hauptmanns“ (Posen, 1807), „der da Erfolg hatte, wo General Lasalle abblitzte“ (vgl. Seite 61). In demselben Jahre zeichnet er seine moralischen Beobachtungen über „das protestantische Deutschland, dieses Land der glücklichen Ehen“ auf (Berlin und Halberstadt, 1807), und die letzte Zeitangabe im Buche ist der 25. Februar 1822, „in einem kleinen Hafen, dessen Namen ich vergessen habe, in der Nähe von Perpignan“. Zwischen diesen beiden Zeitgrenzen hat Stendhal, um mit Homer zu reden, vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt. „Fünfzehn Jahre habe ich in Deutschland und Italien verbracht,“ sagt er in seiner Vorrede von 1826, „und mein Buch ist eine moralische Reise durch diese Länder.“

Einen Abriß von Beyles Leben hat der Herausgeber bereits in der Vorrede zu seiner Übersetzung von Stendhals Roman „Le Rouges et le Noir“ („Rot und Schwarz“; zwei Bände, im gleichen Verlage) gegeben; es sei hier nur das Wichtigste daraus wiederholt, insofern es auf das vorliegende Werk Bezug hat.

Henri Beyle wurde 1783 in Grenoble im Dauphiné als Sohn eines wohlhabenden und angesehenen Advokaten geboren und kam frühzeitig in das von den Stürmen der Revolution noch durchtobte Paris. Als siebzehnjähriger Jüngling folgte er mit seinem Vetter, dem mächtigen Daru, den Fahnen des großen Napoleons nach Italien, verliebte sich in Mailand in Angela Pietragrua, die Frau eines Arztes und Geliebte des Auditeurs Joinville, erhielt durch Vermittlung seines Vetters ein Patent als Dragoneroffizier, wurde Adjutant des Generals Michaud, verließ aber unvermittelt

Empfohlene Zitierweise:
Stendhal übersetzt von Arthur Schurig: Über die Liebe (De l’Amour). Leipzig 1903, Seite II. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_Liebe_V_002.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)