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das aus Zutrauen, Liebe, Ergebenheit und Achtung entspringt, und nicht vom Richter kann gelehrt und anbefohlen werden, ist es, was die Liebe und emsige Sorgfalt der Herren erwecken muß, um dem Bauer und Diener ein glückliches Loos und sorgloses Alter zu sichern. Nie wird der Mensch, der halsstarrig und ungehorsam gewesen, auf eine Versorgung rechnen dürfen, wenn das Alter ihm die Kräfte geraubt hat, sich seinen Unterhalt zu erwerben, oder wenn Unglücksfälle ihn an den Rand des Verderbens gebracht haben; wohl aber wird jeder fromme, gerechte und gute Bauer und Diener darauf rechnen können, und Hülfe und Unterstützung finden.

Weder der Ehste noch der Lette ist bis jetzt unglücklich gewesen, allein er soll durch die neue Verfassung, die ihn zum freien Menschen macht, noch glücklicher werden; und sein Glück wird deswegen unerschütterlich seyn, weil er es sich durch seinen Fleiß, durch seine Arbeit feststellt. Arbeit wird es für ihn auch in der Freiheit geben, denn sie

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Reinhold Georg von Rennenkampff: Ueber die bevorstehende Freiheit der Ehsten und Letten. J. C. Schünmann, Dorpat 1820, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_bevorstehende_Freiheit_der_Ehsten_und_Letten.pdf/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)